Die blaue Benny-Show

MÜNCHEN - Der Sieg in Frankfurt war keine Eintagsfliege. Die Sechzger haben am Sonntag ihren Aufwärtstrend bestätigt und gegen Greuther Fürth mit 3:1 gewonnen. Lauths Doppelpack bringt die Wende und lässt die Löwen gemeinsam feiern.
Ein Derby-Fluch? Eine Arena-Krise? War da mal was? Aber, nein! Wozu sollten sich die Löwen am Sonntag mit der trüben Vergangenheit beschäftigen? Doch nicht an so einem sonnigen Sonntagnachmittag! Nicht bei so einem herrlichen Fußball-Genuss. 3:1 siegten die Löwen in einem mitreißenden bayerischen Derby gegen Fürth und kämpften sich zurück in die obere Tabellenhälfte der Zweiten Liga (Platz neun).
Hinterher spielte die Stadionregie den Klassiker ein: „So ein Tag, so wunderschön wie heute.“ Und die Profis schunkelten vor der Kurve mit den Fans im gleichen Takt. Szenen, wie es sie lange nicht mehr gegeben hat bei 1860.
Rückkehrer mit dem Doppelpack
Vor allem einer durfte sich feiern lassen: Benny Lauth. Der 1860-Rückkehrer sorgte mit seinem ersten Doppelpack dieser Saison für die Wende in einem Spiel, das denkbar schlecht los gegangen war aus Löwen-Sicht: Ein Patzer von Gregg Berhalter hatte bereits in der 3. Minute das Fürther 1:0 durch Thorsten Burkhardt begünstigt. Timo Gebhart (56.) hatte nach schöner Hereingabe von Markus Thorandt per Kopf ausgeglichen. Dann begann die begeisternde blaue Benny-Show.
Lauth, der Ex-Nationalspieler, machte es wie in besten Zeiten. Als eiskalter Konterstürmer, der nicht zu halten ist, wenn er mit dem Ball am Fuß aufs Tor zurennt. Bei seinem 2:1 (61.) aus Rechtsaußen- Position sah er, dass Fürth-Keeper Sascha Kirschstein auf ein Abspiel spekulierte: Lauth schob die Kugel locker ins leere kurze Eck. Und beim 3:1 (64.) hatte ihn der eingewechselte Toni di Salvo am rechten Flügel steil geschickt. Lauth nahm das Spielgerät in höchstem Tempo auf und mit, diesmal schlenzte er locker über Kirschstein hinweg. Der Ball schlug unter der Latte ein, das 3:1, die Entscheidung.
Für Lauth war dieses Match so etwas wie eine Erlösung, für die Fans so etwas wie eine Verheißung. Nach dem 3:0-Auswärtssieg, den 1860 vor der Länderspielpause in Frankfurt eingefahren hat, bleiben die Löwen im Aufwind.
Trainer Marco Kurz muss vorerst nicht mehr um seinen Job fürchten. Er war zufrieden: „Die Mannschaft hat die positive Tendenz der letzten Wochen weitergeführt.“ Und Lauth, der Held des Tages, sagte gar: „Jetzt ist es kein schlechter Saisonstart mehr – auch wenn uns noch einige Punkte fehlen.“
thk, og. ill