Die AZ trifft Makos: "München, schön wie Athen"

Ein EM-Star für die Löwen: Der griechische Nationalspieler Grigoris Makos wechselt zu 1860. Die AZ trifft ihn beim Medizincheck. Lienen lobt: „Makos ist die ideale Mittelfeldbesetzung“
München - Die Löwen gaben sich wirklich große Mühe. Trainer Reiner Maurer hielt sich sogar die Hand vor den Mund, dann sagte er, er wisse von gar nichts. Und Geschäftsführer Robert Schäfer wiederholte am Montag immer und immer wieder, dass er keine Auskunft geben könne – und doch war der TSV 1860 gegen die immer eindeutiger werdenden Informationen aus Griechenland machtlos. Dortige Medien nämlich berichteten am Montag bereits in Details, dass der Nationalspieler Grigoris Makos zu Sechzig wechseln würde. Am Nachmittag traf ihn die AZ dann auch schon beim Medizin-Check in Neuhausen bei Löwen-Arzt Alois Engelhard.
Nach einem kurzen Austausch mit seinem Berater ließ der baldige Löwe wissen: „Ich wollte nur mal sehen, ob München genauso schön ist wie Athen. Und ja, es ist mindestens genauso schön.“ Makos schwärmt also bereits von seiner neuen Heimat und ist bereit für die Sechzger – und nachdem die Löwen in diesem Sommer durchaus schon starke Spieler geholt hatten, setzten sie mit dem EM-Griechen nun noch einen drauf. „Wir werden uns mit unseren neuen Spielern qualitativ verbessern“, versprach Maurer – und im Falle von Makos, der mit einem Marktwert von 3,5 Million Euro von AEK Athen nach München wechselt, dürfte der Trainer mit seiner Ankündigung recht behalten.
Denn auch Ex-1860-Trainer Ewald Lienen, der den Griechen einst bei Panionios Athen trainiert hatte und ihn später zu 1860 holen wollte, sagte der AZ: „Makos ist die ideale Mittelfeldbesetzung. Er ist enorm stark in der Balleroberung. Er galt als Griechenlands Toptalent auf der Position. Er ist bissig und kann auch nach vorne gut spielen. Für einen Zweitligisten wäre er ein voller Gewinn.“
Zwar fehlte den Löwen auch am Montagabend noch die endgültige Freigabe von AEK, wo Makos noch bis 2014 unter Vertrag steht, doch wie diverse griechische Medien berichteten, habe sich 1860 nicht nur mit dem Wunschspieler, sondern auch mit dem Verein auf einen Wechsel geeinigt. Den Berichten zufolge soll eine Ablösesumme von 350<TH>000 Euro für den Mann mit dem markanten Vollbart fällig sein, zudem müsste Sechzig weitere 100.000 Euro bezahlen, sollte am Ende der Saison der Aufstieg klappen.
Dass sich nun ausgerechnet 1860 den nach der EM für viele Clubs interessanten Makos gesichert hat, ist ein weiterer Erfolg für 1860-Sportchef Florian Hinterberger, der sich beim Medizin-Check zum anstehenden Deal nicht äußern wollte. Schon zuvor waren den Löwen namhafte Verstärkungen gelungen, nun haben sie nach Grzegorz Wojtkowiak den zweiten Spieler verpflichtet, der vor wenigen Wochen noch bei der EM aktiv war. Dort stand Makos für die Griechen zwei Mal auf dem Platz, beim 1:0 im letzten Gruppenspiel gegen Russland und beim 2:4 im Viertelfinale gegen Deutschland. „Er hat sich im Nationalteam durchgesetzt“, sagte Lienen über Makos: „Er ist zwar erst 25 Jahre alt, aber er hat schon jetzt sehr großes Potenzial, eine Mannschaft zu führen. Makos ist einer, der immer enorm viel erreichen will.“
Bei den Sechzgern spitzt sich durch den Zukauf des neuen Topspielers der Konkurrenzkampf weiter zu – und Trainer Maurer darf sich schon mal die Hände reiben. Nachdem er im vergangenen Jahr mehrfach über zu wenige Alternativen von der Bank klagte, hat er in der neuen Saison allein im zentralen Mittelfeld die Qual der Wahl aus Daniel Bierofka, Dominik Stahl, Kai Bülow – und nun auch Grigoris Makos.