Die 1860-Einkäufe: Drei Neue, drei Probleme
Dennis Malura, Collin Benjamin und Arne Feick sollten die Löwen verstärken. Trainer Reiner Maurer sagt über das Trio: „Noch Luft nach oben”
MÜNCHEN Florian Hinterberger hält nichts davon, Probleme schön zu reden. Der neue Sportchef des TSV 1860 arbeitet seit Anfang Mai daran, die Löwen zu verbessern. Seine erste Aufgabe bestand vor allem darin, den Kader mit Zugängen aufzuwerten – und drei als Verstärkungen eingestufte Feldspieler holte er ja auch: Dennis Malura, Collin Benjamin und Arne Feick.
Doch sie alle hinken den Erwartungen so weit hinterher, dass Hinterberger sagt: „Wir haben uns ihre Eingewöhnung einfacher vorgestellt. Die Umstellung dauert.”
Die AZ sagt, wieso die Neuen noch keine Verstärkungen sind.
Dennis Malura: Der 27-Jährige hat vor seinem Wechsel von Erfurt nach München nie in Liga zwei gespielt, vor dem Saisonstart gab er seine Nervosität offen zu. In Braunschweig unterliefen ihm mehrere Fehler, auch daheim gegen Karlsruhe war er einer der schwächsten. „Das ist ein mentales Problem”, vermutet Hinterberger, „es ist ein Unterschied, ob man in Erfurt oder in der Allianz Arena spielt. Zum Profi gehört eine mentale Härte dazu. Dennis muss sich an das Tempo und den Druck noch gewöhnen.” Trainer Reiner Maurer ergänzt: „Er muss da durch und sich unter Druck beweisen. Seine Stärken liegen im Spiel nach vorne. Da wurde er nicht richtig einbezogen. Aber kämpferisch ist er ein Vorbild."
Collin Benjamin: Der Namibier sollte Dreh- und Angelpunkt des Löwenspiels in der Zentrale sein. Doch dem Zugang vom HSV mangelt es an Spielpraxis, eine Verletzung nach einem Foul von Michael Ballack im Test gegen Leverkusen warf ihn weit zurück. Zuletzt nahm ihn Maurer schon so früh aus dem Spiel. Benjamin sagte selbstkritisch: „Ich muss zulegen und viel dominanter werden. Ich kann vieles besser machen.” Maurer bestätigt: „Er braucht noch ein paar Spiele. Dann kommt die Sicherheit. Es bringt nichts, zu schnell zu viel zu fordern.” Hinterberger meint: „Das ist nur eine Frage der Zeit. Seine Qualität wird sich durchsetzen.”
Arne Feick: Den Linksverteidiger aus Bielefeld haben die Löwen auch deswegen geholt, weil er seine Stärken im Offensivspiel hat. Bislang aber konnte der 23-Jährige davon noch nicht viel zeigen. Hinterberger meint: „Er hat noch viel Luft nach oben. Man wünscht sich immer, dass die Neuen direkt einschlagen. Aber man muss ihnen die Chance geben, sich erst einzuspielen.”