Deutschlands Top-Torhüter: Tschauner hat die beste Quote

Der Löwen-Keeper blieb beim 1:0 in Rostock bereits zum sechsten Mal in dieser Saison ohne Gegentor.
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Rein statistisch der beste Profi-Torwart der Republik: Löwen-Keeper Philipp Tschauner
Rauchensteiner/Augenklick Rein statistisch der beste Profi-Torwart der Republik: Löwen-Keeper Philipp Tschauner

Der Löwen-Keeper blieb beim 1:0 in Rostock bereits zum sechsten Mal in dieser Saison ohne Gegentor.

MÜNCHEN Eigentlich könnte er sich feiern lassen, doch genau das tut Benny Lauth, der Torschütze des 1:0, nicht. Denn der 1860-Rückkehrer weiß schließlich, wem er den Triumph in Rostock zu verdanken hat. Aus Lauths Worten spricht der Respekt: „Ich habe zwar das Tor gemacht, aber Philipp hat den größten Anteil am Sieg – das war wirklich spitze!"

Philipp ist Philipp Tschauner, der 23-jährige Hofmann-Nachfolger im Kasten des TSV 1860.

Im Ostseestadion in Rostock wuchs der ehemalige U21-Nationaltorwart über sich hinaus: Erst kratzte er Kerns Kopfball mit einem Reflex von der Linie (34.), dann fischte er Oczipkas Knaller aus dem Torwinkel (55.). Wieder stand am Ende die Null beim TSV 1860 – bereits zum sechsten Mal in dieser Runde.

Was Tschauner, der 2006 für 100 000 Euro vom 1. FC Nürnberg kam, nach seinen Hexertaten an der Ostsee mit einem Lächeln quittierte: „Das ist das, was man sich als Torwart vor der Saison vornimmt: Möglichst viele Zu-Null-Spiele und wenig Gegentore."

In der Tat, er setzt das eindrucksvoll um: Tschauner, das neue Löwen-Phänomen, ist sogar aktuell der beste Torwart des deutschen Fußballs. Besser als Nationaltorwart Rene Adler von Bayer Leverkusen – oder auch Kahn-Nachfolger Michael Rensing vom FC Bayern. Während Adler in seinen elf Saisoneinsätzen 12 Gegentore kassierte (1,09 pro Spiel) und Rensing (1,5 pro Spiel), musste Tschauner in 14 Spielen nur elfmal hinter sich greifen. Sein Schnitt ist bundesweit der Maßstab: 0,79 Gegentore pro Partie – keiner ist besser als Tschauner.

„Ich habe mich entwickelt", sagt Tschauner und grinst: „Früher war ich schnell flattrig, jetzt habe ich meine innere Ruhe gefunden."

Was er auch seinem Rivalen Michael Hofmann, dem 36-jährigen Rekord-Löwen, verdankt. Er treibt ihn immer wieder an, bei ihm weiß Tschauner, dass er sich nicht ausruhen kann, sondern sich stetig verbessern muss.

Und wie sieht Hofmann, der Unterlegene im Torwart-Duell, die Leistungsexplosion Tschauners? „Für mich ist es leichter, hinter so einem guten Torwart wie Philipp auf der Bank zu sitzen“, sagt er. „Ich habe meinen Platz nicht gerne hergegeben. Die Leistung spricht aber einfach für Philipp. Wir, Torwarttrainer Wittmann, Philipp und ich, sind ein gutes Trio." Eines, auf das sich 1860 mittlerweile verlassen kann. „Dass wir auf der Torwart-Position die geringsten Probleme haben", sagt Lauth anerkennend, "das wussten wir schon vorher."

Doch Tschauner will mehr: Er eifert seinem tschechischen Vorbild Petr Cech vom FC Chelsea nach. „Ihm will ich am nächsten kommen“, sagt Tschauner selbstbewusst. Nationale Vorbilder hat der Löwen-Torwart nicht: „In Deutschland gibt es keinen." Auch irgendwie ein Signal der neuen Löwen-Generation.

Oliver Griss

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