Des 1860-Wolfs Höhenweg: Ingolstadt, Winklmoosalm, Bundesliga
Bei der AZ-Telefonaktion tönt der neue Trainer der Löwen: Ingolstadt ist ein Heimspiel, der Aufstieg das erklärte Ziel – und der TSV 1860 unschlagbar.
MÜNCHEN Die Identifikation mit seinem Verein, die ist Uwe Wolf besonders wichtig. Also holte der neue Löwen-Trainer bei seinem Einstandsbesuch in der AZ-Redaktion ein blaues 1860-Shirt aus seiner Tasche und zog es über seinen Pulli. Danach stellte er sich am AZ-Telefon vor dem Derby in Ingolstadt (Sonntag, 14 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) den Fragen der Leser.
MICHAEL GOLZ (REICHSHOF): Herr Wolf, als ich das letzte Mal bei einer Telefonaktion hier mitgemacht habe, hatte ich Werner Lorant als 1860-Trainer-Debütanten in der Leitung. Ich fragte ihn, ob er Angst vor dieser Aufgabe habe.
UWE WOLF: Und was antwortete der Werner damals?
Er war ganz cool, sagte nur: Wer Angst hat, der verliert.
(lacht) Ich denke genauso. Das ist doch ein gutes Omen, wenn ich Sie in der Leitung habe. Mein Ziel ist es, 20 Jahre Löwen-Trainer zu sein. Ich will mit 1860 in die Bundesliga. Zu 1860 passt nicht jeder Trainer, ich dagegen schon.
MARKUS DEINHART (KÖLN): Herr Wolf, ziehen Sie die Co-Trainer-Jacke bitte nie wieder aus. Im Englischen steht CO für Chief Officer, das bedeutet Leitender Angestellter.
Ehrlich? Das ist gut, dass Sie mir das sagen. Vielen Dank. Wenn Sie das sagen, dann ziehe ich die Jacke nicht mehr aus.
JOHANN LEITNER (SCHNEIZLREUTH): Herr Wolf, ich habe gehört, dass Sie mit Ihren Spielern bald mal eine Bergwanderung machen wollen. Wenn Sie mögen, würde ich Sie gerne auf meine Berghütte Motzenkasa auf der Winklmoosalm bei Reit im Winkl einladen. Ich habe die Löwen schon beim Champions-League-Qualifikations-Auftritt im August 2000 in Leeds bekocht...
Oh, das ist aber nett! Wenn wir umsonst eine schöne Brotzeit bekommen, dann sind wir dabei. Wir versuchen, schon am Dienstag mit dem Mannschaftsbus vorbeizukommen.
Das freut mich sehr. Dann machen wir eine schöne frische Kartoffelsuppe und eine Brett-Jausn.
Alles klar. Jetzt müssen wir nur noch am Sonntag an der Donau, in Ingolstadt gewinnen.
PETER BERGER (MÜNCHEN): Mir ist aufgefallen, dass Sie sich verändert haben: Ihre Haare sind kürzer. Hängt das mit der Beförderung zum Cheftrainer zusammen?
Nein, ich musste einfach mal wieder zum Friseur. Ich habe ihm aber gesagt, dass er sich Mühe geben soll, weil man mich nach dem Pauli-Spiel öfter in der Öffentlichkeit sehen wird.
BERND BLUMOSER (WARTENBERG): Wie groß ist Ihrer Meinung nach das Potenzial der Mannschaft?
Wir haben eine gute Qualität in der Mannschaft. Wenn sich jeder gut einbringt, sind wir unschlagbar.
SIMONE PAYER (SALZBURG): Sie haben ja fast immer 1860-Klamotten an: Tragen Sie auch Löwen-Unterwäsche?
(lacht) 1860-Socken habe ich, Unterhosen nicht. Aber ich habe am 10. August Geburtstag, da können Sie mir eine Boxershort schenken.
Was sind Sie eigentlich für ein Trainer-Typ?
Ich bin eher der harte Typ, ich will aber auch eine Vaterfigur und Vertrauensperson sein. Wenn wir auf den Platz gehen, muss ich aber eine Respektperson sein. Die Spieler dürfen mich duzen, aber nicht in der Öffentlichkeit. Da müssen sie „Trainer“ sagen.
Protokoll: O. Griss, S. Maurer
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