Derby: Herrmann fordert härteres Durchgreifen
Nach den Vorfällen rund ums kleine Münchner Derby setzt sich der bayerische Innenminister Herrmann für ein härteres Durchgreifen gegen gewaltbereite Fans ein - und mahnt wirksamere Zugangskontrollen in den Stadien an.
München - Nach dem massiven Polizeieinsatz beim kleinen Münchner Fußballderby hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann von den Vereinen ein konsequenteres Vorgehen gegen gewaltbereite Fans gefordert.
Auf Dauer sei es nicht vertretbar, dass für ein Viertliga-Spiel mehr als 1000 Polizeibeamte eingesetzt werden müssten, erklärte der CSU-Politiker am Dienstag in München. Vor allem sei es nicht akzeptabel, dass etwa Feuerwerkskörper "zuhauf" in die Stadien gebracht und dort abgefackelt werden könnten.
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Dies wecke Zweifel an der Zuverlässigkeit der Stadienorganisation. Bei dem Regionalliga-Derby am Ostermontag - die Amateure des FC Bayern gewannen mit 1:0 gegen den TSV 1860 II - hatten Anhänger unter anderem Böller auf das Spielfeld geworfen.
Die zweite Halbzeit wurde mit einigen Minuten Verspätung angepfiffen, nachdem auf den Rängen Pyrotechnik gezündet worden war. "Aufgrund der starken Rauchentwicklung mussten die Spieler nochmals zurück in ihre Kabinen und das Spiel konnte letztendlich mit sechs Minuten Verspätung wieder angepfiffen werden. Während des weiteren Spielverlaufs kam es in beiden Fanbereichen immer wieder zum Entzünden von pyrotechnischen Gegenständen", heißt es dazu im Original-Polizeibericht.
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"Ich erwarte von den Vereinen, dass sie - entsprechend der auf Initiative Bayerns eingebrachten Vorschläge - die Beschlüsse der Innenministerkonferenz vom Dezember 2014 umsetzen und konsequent gegen Gewaltabsichten sogenannter Fanclubs vorgehen", betonte Innenminister Herrmann weiter. "Auch die Zugangskontrollen in Stadien müssen die Vereine wirksamer gestalten."