Der TSV 1860 und Michael Köllner hoffen auf den Stimmungsdreier

München - Wenn die Verfolger aufeinandertreffen: Ginge das Stimmungsbarometer der Aufstiegsaspiranten der Dritten Liga rein nach der Tabelle, wäre sowohl bei den Löwen, als auch beim SV Wehen Wiesbaden eitel Sonnenschein. Der Tabellen-Zweite aus Giesing empfängt im heimischen Grünwalder Stadion den Tabellen-Dritten. Mal wieder ein Spitzenspiel!
Nach Ergebnisdelle: Gorenzel nimmt Köllner und die Mannschaft in Schutz
Der Heimspiel-Kracher des TSV 1860 am Samstag gegen die Hessen (14 Uhr/Magenta Sport, BR und im AZ-Liveticker) ist schon das nächste Sechs-Punkte-Duell der Blauen gegen ein Team, das ebenfalls ein Wörtchen mitreden möchte um den Aufstieg. Bei den Sechzgern war die Stimmung nach der 1:2-Pleite gegen den FC Ingolstadt 04 im letzten Heimspiel als Gipfel des jüngsten Abwärtstrends so weit unten, dass der sonst so gutgelaunte Trainer Michael Köllner recht dünnhäutig auf Fragen nach der Ergebnisdelle reagierte.
Sport-Boss Günther Gorenzel sah sich sogar in der Pflicht, Köllner und das Team sowohl in Osnabrück, als auch abermals in aller Deutlichkeit im jüngsten AZ-Interview in Schutz zu nehmen. "Osnabrück ist Geschichte", meinte Köllner im Ansinnen, auch hinter das jüngste, aber doch recht glückliche Manöver beim VFL zurück in die Erfolgsspur einen blauen Haken zu setzen: "Gegen Wehen Wiesbaden wird es ein anderes Spiel!" Und zwar im Optimalfall ein überzeugendes und erfolgreiches, schließlich soll es hauptsächlich eines werden: Sechzigs Stimmungsdreier.
Vor Spiel beim TSV 1860: SV Wehen Wiesbaden plagen Personalprobleme
Selbst ein paar Tage nach dem 2:0 in Osnabrück wollte Köllner, der sich nach der Partie wegen Heiserkeit entschuldigen ließ, nicht wirklich Stellung zur aufkeimenden Kritik nehmen: "Jeder muss selbst wissen, was er scheibt und was er sagt." Der 52-Jährige könne es ohnehin "nicht beeinflussen".
Punkt, fertig. Klar ist: Ein Sieg der Löwen wäre für das Umfeld, aber auch für Köllner die beste Medizin. Er fordert: "Wir müssen unser Spiel auf den Platz bringen!"
Der SVWW dagegen kommt mit der bärenstarken Punkteausbeute von drei Siegen aus den letzten drei Spielen - allerdings auch mit einer alles andere als kuschligen Personaldecke ins herbstliche Giesing: Mit Carstens (Sehnenriss), Froese (Oberschenkelprellung), Hollerbach (Adduktoren), Kempe (Knieprobleme), Reinthaler (Muskelfaserriss) und Stritzel (Schultereckgelenksprengung) fehlt dem Team von Trainer Markus Kauczinski gleich ein halbes Dutzend, weshalb der Coach ebenfalls ein paar Sorgenfalten auf der Stirn haben dürfte.
Verlaat nach Krankheit dabei, Lex und Greilinger fallen aus
Der TSV kann wieder auf Abwehrchef Jesper Verlaat zurückgreifen, der unter der Woche im Training teils gefehlt hatte. "Er war krank, es war alles zu im Hals- und Nasenbereich", meinte Köllner, der aber auf Fabian Greilinger und womöglich auch erneut seinen Kapitän verzichten muss. "Stefan Lex hat sich das Knie verdreht. Wir müssen schauen, ob es geht."
Bei der Gelegenheit verpasste es Köllner nicht, darauf hinzuweisen, dass 1860 im bisherigen Saisonverlauf ziemlich verletzungsgeplagt ist: "Marcel Bär und Stefan Lex waren in der vergangenen Saison die Gesichter der Rückrunde. Dazu das Fehlen von Phillipp Steinhart. In den ersten Spielen konnten wir es weitgehend so gestalten, dass es nicht sichtbar wurde."
Gut für 1860: Während Steinhart in Osnabrück sein Comeback feiern konnte, neben einer soliden Leistung den Assist vor dem 1:0 lieferte und von Köllner ein Lob einheimste, geht es laut Köllner auch beim Torjäger vorwärts: "Marcel kommt auch mit dem Ball gut voran." Gut tun würde auch ein Dreier: dem Punktekonto - und der Löwen-Laune.