Der TSV 1860 muss sparen - doch es gibt ein großes Problem
Klamme Löwen: Unverhohlen äußert sich der TSV 1860 mittlerweile mit Blick auf seine Finanzsorgen. Beim Ziel, das Budget effektiver zu verteilen, gibt es ein nicht unwesentliches Problem - wegen der Dritten Liga.
München - "Ich treffe mich mit Unternehmen und hoffe, viele gewinnen zu können. Doch viele Unternehmen treten mit sehr viel Vorsicht uns gegenüber auf."
Dieser Satz von Michael Scharold, gesagt auf einer Presserunde des TSV 1860 am 18. Dezember, lässt tief blicken in die schwierige Arbeit des Löwen-Geschäftsführers. Der Starnberger macht keinen Hehl daraus, wie schwer es ist, neue Einnahmequellen für den TSV 1860 zu schaffen. Obwohl die Einnahmen seiner Aussage zufolge bereits bei "weit über zehn MIllionen Euro" liegen. (Lesen Sie auch: Wie der TSV 1860 ohne Ismaik-Millionen auskommen will)
TSV 1860 muss Budget reduzieren
Ehrlich erklärte der Löwen-Boss seinerzeit weiter, dass er das Budget für die kommende Saison sehr, sehr wahrscheinlich reduzieren muss. Dabei will Sechzig ja eigentlich um den Aufstieg mitspielen, mittelfristig, um dem finanziellen Risiko Dritte Liga schnellst möglich zu entgehen.
Eine Möglichkeit für Entlastung im Budget sind freilich Spielerverkäufe. Auch daraus machte Scharold keinen Hehl. Doch: In der Dritten Liga gibt es auch an diesem Punkt ein erhebliches Problem!
So bringen Transfers innerhalb der Dritten Liga oder aus der Liga heraus - etwa in die Zweite Liga - vergleichsweise sehr geringe Transfererlöse. Eine Einordnung: AZ-Informationen zufolge liegen Ablösen selbst für Stammspieler besser situierter (und/oder in der Tabelle platzierter) Klubs deutlich unter 100.000 Euro.
Kaum Transfererlöse in Dritter Liga
Transfererlöse sind entsprechend überschaubar - und ermöglichen kaum weiteren Spielraum. Wie es Klubs brauchen, die oben angreifen wollen. Wie der TSV 1860. Zum Vergleich: AZ-Informationen zufolge liegt der Etat der Giesinger in dieser Saison irgendwo zwischen vier und fünf Millionen Euro, drei Millionen Euro konnten die Sechzger dabei ohne ein weiteres Darlehen von Investor Hasan Ismaik bewerkstelligen.

Und auch, wenn zum Beispiel Spieler aus der zweiten Reihe verkauft werden, sind Einsparungen in der Dritten LIga gering - zumindest für die Verhältnisse im Profifußball.
So verdient ein Drittliga-Back-up nicht selten nur 3.500 Euro brutto im Monat - oder weniger. Da müssten schon mehr Spieler dieser Kategorie aus dem Kader gestrichen werden, um den Etat wirklich zu straffen. Längst ist unter den Drittligisten Common Sense, dass die Liga so nicht nur wirtschaftlich unattraktiv, sondern regelrecht riskant ist.
Zehn Millionen Euro Fernsehgeld in Liga zwei
Mit aller Macht streben deswegen einzelne Vereine in die Zweite Liga - wie das Beispiel Hansa Rostock zeigt,- wo pro Saison im Schnitt zehn Millionen Euro an Fernsehgeldern verdient werden kann. Und nicht nur rund ein Zehntel davon, wie in der Dritten Liga.
Dass auch Transfers keine wirkliche Erleichterung verschaffen, verschärft die Situation. Klubs, wie dem TSV 1860, die ihren Etat reduzieren wollen, hilft neben Mehreinnahmen wohl nur eines: "Großverdiener" von der Gehaltsliste zu bekommen.
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