Der TSV 1860 München will gegen den SV Sandhausen seine Siegesserie fortsetzen
Kosta Runjaic war die Erleichterung deutlich anzumerken. Nach den beiden jüngsten Erfolgserlebnissen war er am Freitag gar zu Scherzen aufgelegt. „Wenn man die Statistiken ansieht, könnte man meinen, Michael Liendl und ich könnten alleine in Sandhausen siegen“, witzelte der entspannt wirkende Trainer des TSV 1860.
Runjaic hat beim Auswärts-Duell der Löwen am zwölften Zweitliga-Spieltag beim SV Sandhausen (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) seinen ganz persönlichen Lieblingsgegner vor der Brust. Mit dem 1. FC Kaiserslautern und dem MSV Duisburg holte er vier Siege und ein Remis gegen den kleinen Kurpfalz-Klub. Runjaics Bilanz müsste sich, mit Unterstützung der Elfmeterkünste des besten 1860-Torjägers Liendl (sechs Treffer, darunter fünf Strafstöße) doch auch mit den Sechzgern ausbauen lassen, oder nicht?
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Defensiv stabiler stehen
„Wir müssen bei einer kompakten Mannschaft antreten, wo wir wieder alles in die Waagschale werfen müssen“, sagte Runjaic. Nicht nur er an der Seitenlinie und Liendl auf dem Rasen, sondern selbstredend „jeder einzelne Spieler“. Er fordert „viel Leidenschaft und Energie“, weiß aber um die Schwächen seiner Truppe: „Das Hauptaugenmerk ist, dass wir defensiv stabiler stehen müssen. Dann wird sich einiges von selbst lösen. Wir sind jederzeit dazu in der Lage, uns zwei, drei Chancen herauszuspielen – die müssen wir nutzen.“
Löwen, bitte nachlegen!
Der 45-Jährige dürfte aber auch schon vom typischen Löwen-Kreislauf gehört haben: Gelingt es, wie zuletzt mit den Siegen im Pokal in Würzburg und dem furiosen 6:2-Ligasieg gegen Aue, mal für etwas Euphorie zu sorgen, folgt traditionell ein Rückschlag. Daher erklärt Coach Kosta: „Über uns ist nach dem 6:2 sicher keine Euphoriewelle hereingebrochen.“ Er warnt: „Wir wissen, dass wir nicht alles gut gemacht haben. Es ist ärgerlich zu sehen, dass wir die meisten Gegentore durch eigene Fehler bekommen haben. Solche Tore fallen normalerweise nicht mal im Training.“ Es gilt für die Löwen, die Mini-Serie zu bestätigen. Nach dem 2:1-Sieg am 12. September beim 1. FC Nürnberg soll endlich wieder ein Auswärtsdreier her. Runjaics Forderung, sie lautet so: Löwen, bitte nachlegen!
Entwickeln, bitte!
1860-Geschäftsführer Eichin hat die Hoffnung, dass die Sechzger die verloren gegangene Entwicklung jetzt wieder vorantreiben können. „Wenn man den Saisonverlauf nimmt: Wir hatten nach der Auftaktniederlage in Fürth sechs, sieben Spiele einen guten Verlauf. Ich dachte, wir haben eine gute Entwicklung genommen“, erklärte Thomas Eichin der AZ, „danach stagnierte diese leider und wir hatten eine schlechte Phase.“ Diese sei mit den beiden jüngsten Erfolgen nun hoffentlich zu Ende: „Jetzt sind wir wieder in der Spur und ich hoffe, dass wir diesen Trend beibehalten können.“ Eichins Forderung: Entwickeln, bitte!
Auch Vize-Kapitän Jan Mauersberger, der eine Gelb-Sperre absitzen muss, stellt eine Forderung an seine Kollegen. Die sollen den Innenverteidiger – zumindest in dieser einen Partie – adäquat ersetzen. „Das müssen sie schon hinkriegen“, sagte der 31-Jährige der AZ. Er werde allerdings vor Ort moralische Unterstützung leisten: „Ich fahre trotzdem mit nach Sandhausen. Ich bin ein Teamplayer und will die Mannschaft unterstützen. Vielleicht hilft es ja was.“ Für den Abwehrspieler gehöre ein weiterer Erfolg dazu, um „die Negativserie endgültig zu beenden.“ Da nur einer der beiden Siege zuletzt für die Liga gezählt habe, sei eines umso dringender, so Mauersberger: „Nachlegen!“ Matthias Eicher