Der tollste Verein der Welt? Warum die Fans von 1860 vielleicht doch Recht haben
München - Der Bayerische Rundfunk hat am Dienstagabend eine Dokumentation über den TSV 1860 und den Absturz in die Regionalliga ausgestrahlt. Das Thema: Wie geht der Löwen-Fan mit den vielen Misserfolgen um und schafft es gleichzeitig, trotzdem ein Anhänger des Traditionsklubs zu bleiben?
"TSV 1860 München hofft auf eine Wiedergeburt"
"Radenkovic, Grosser, Heiß, Rebele, Perusic wie sie alle geheißen haben - Luttrop - die Sechzger-Meistermannschaft von 1966 ist heute noch das Mantra der Löwen, und bei jedem Spiel wird im Prinzip auf’s Neue diese Idee wieder beschworen. Man erinnert sich daran, fast ritualhaft - und hofft natürlich auf eine Wiedergeburt", erklärt Journalist und Autor Thomas Grasberger am Rande des Tests der Sechzger im Grünwalder Stadion gegen Chemie Leipzig (1:0) in dem Beitrag.
Der Löwen-Fan sei ein Idealist im Sinne des Philosophen Platons - wichtig sei ihm der reine Gedanke: "Diese sinnlich wahrnehmbare Welt mit der Regionalliga, mit all diesen Niederlagen und Abstiegen, den ganzen Katastrophen, größenwahnsinnigen Präsidenten, irgendwelchen zweifelhaften Beratern und Scheichs - alles das zählt für den Löwen nicht wirklich. Alles was zählt, ist das Reich der Ideen. Die oberste Idee, das Wahre, Schöne, Gute - das zählt. Diese Idee vom Urlöwen ist ewig!"
Die Bayernfans sind eher Pragmatiker
Die Anhänger der erfolgverwöhnten Bayern-Fan seien - wie Aristoteles - eher Pragmatiker und an irdischen Stoffen interessiert: "Der Bayern-Fan sucht nicht die große, hehre Idee im Himmel, sondern da manifestiert sich die Idee jeden Spieltag und jede Saison auf’s Neue - im Erfolg, in den Punkten, den Toren, in den Meisterschalen, in den Trophäen, in den Triumphen, mit den Stars, mit den Gagen, mit den Bilanzen - der FC Bayern ist sozusagen die Manifestation des Prinzips Erfolg - während der Sechzger das Prinzip Hoffnung ist."
Auch Allesfahrer Franz Hell und einige weitere Fans kommen zu Wort. Sehen Sie die TV-Doku hier im Video.