Der neue Löwe aus Dallas: Mit dem Vater zu 1860

Cooper zieht in eine Männer-WG. „Dad, versteck deine rote Tasche!“
von  Abendzeitung
Willkommen in München: Kenny Cooper mit Papa Kenny Senior.
Willkommen in München: Kenny Cooper mit Papa Kenny Senior. © abendzeitung

Cooper zieht in eine Männer-WG. „Dad, versteck deine rote Tasche!“

MÜNCHEN Als sein Vater, Kenny Cooper Senior, am Montag vor dem „Marriott“-Hotel das Gepäck aus dem Taxi holt, schimpft ihn Kenny Cooper, der neue Löwen-Torjäger lächelnd: „Dad, versteck deine rote Tasche!“

Die Löwen-Verpflichtung, die für 500000 Euro vom FC Dallas kommt und einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, kennt also schon mal die Geschichte seines neuen Klubs und die der Rivalität in München. „Ich weiß“, sagt der 24-Jährige zur AZ, „dass der FC Bayern rot und der große Rivale ist – und bei den Löwen-Fans nicht gern gesehen ist.“ Cooper weiter: „1860 ist ein großer Traditionsverein mit einer bewegten Geschichte: Die Löwen waren 1966 sogar einmal Deutscher Meister. Ich freu mich, endlich in München zu sein.“

Informiert hat sich Cooper vor seiner Unterschrift vor allem bei zwei Ex-Löwen über seinen neuen Arbeitgeber: „Ich habe Gregg Berhalter und Josh Wolff gefragt, wie es denn bei 1860 sei. Sie haben mir beide dazu geraten, das zu machen. Auch Steven Purdy, mit dem ich in Dallas zusammengespielt habe und der schon mal bei den Löwen-Amateuren kickte, hat mir nur das Beste von 1860 erzählt.“

Seine Ziele hat Cooper, der die Rückennummer 33 erhält, klar definiert: „Ich will helfen, dass 1860 wieder in die Bundesliga aufsteigt. Wie viele Tore ich mache, ist letztlich egal. Hauptsache, wir schaffen das gemeinsam.“

Bei den Löwen sind sie überzeugt, dass Cooper, der von Lukas Podolskis Berater Kon Schramm gemanagt wird, genau der Typ Spieler ist, der ihnen noch gefehlt hat. „Kenny hat Präsenz, ist schnell, groß und zeigt große Torgefahr“, schwärmt Trainer Ewald Lienen. Und Sportdirektor Miki Stevic ergänzt: „Cooper ist ein richtiges Arbeitstier, der tut was für seine Tore.“

Am Dienstag soll der US-Nationalspieler (9 Spiele, 4 Tore) das erste Mal mit seinen neuen Kollegen an der Grünwalder Straße trainieren – für Sonntag gegen die TuS Koblenz (13.30 Uhr) ist dann seine Premiere im 1860-Trikot geplant.

Vorerst wird Cooper (Freundin Molly kommt im September) mit seinem Vater im Hotel wohnen – in einer Männer-WG. „Ich werde drei Wochen hierbleiben und mich ein wenig um meinen Sohn kümmern.“ Der Papa war 1985 übrigens Trainer von Bernd Hölzenbein bei Baltimore Blasts. Cooper Senior über den Weltmeister von 1974: „Der Bernd war der beste Fußballer, den ich je gesehen habe.“ O. Griss

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