Der Löwe unter den Löwen: Warum Neuzugang Deichmann so gut zum TSV 1860 passt

Neuzugang Deichmann passt zum TSV 1860 wie die Faust aufs Auge. "1860 hat wahnsinnige Gewalt", schwärmt der Neulöwe.
von  Matthias Eicher
Den Löwen auf der Brust und auf der Schulter: Neuzugang Yannick Deichmann ließ sich sein Sternzeichen als Tattoo stechen.
Den Löwen auf der Brust und auf der Schulter: Neuzugang Yannick Deichmann ließ sich sein Sternzeichen als Tattoo stechen. © sampics/Augenklick

Windischgarsten - Mal ganz ehrlich: Wie hätte dieser Mann denn überhaupt zu einem anderen Verein wechseln können als zu den Löwen? Yannick Deichmann, 26-jähriger Offensiv-Spieler von Drittliga-Absteiger VfB Lübeck, passt gleich doppelt und dreifach zum TSV.

"Ich bin vom Sternzeichen her ein Löwe", sagt der gebürtige Hamburger in der Lobby des Dilly Resort bei seiner Vorstellung im Trainingslager des TSV 1860 lachend. Sein Erscheinungsbild? Dichter, aber getrimmter Bart im Gesicht, das dichte, helle Haar steil nach oben gegelt - die Löwen-Mähne sitzt.

1860-Neuzugang Deichmann hat ein Löwen-Tattoo auf der Schulter

Doch nicht nur das: Er kann sich mit den Attributen des Königs im Tierreich auch bestens identifizieren. "Der Löwe ist kraftvoll, energisch - und er gibt nie auf, bis die Beute erlegt ist." Plattitüden zwar, die er erst unter Beweis stellen muss.

Doch "Deichi", wie er sich vorstellt, schreibt sich selbst recht löwenstarke Qualitäten zu, die den Fans gefallen dürften: "Absoluter Wille, Einsatz, Leidenschaft, Drang zum Tor." Klingt danach, als könnte dieser Kickers tatsächlich bestens in die Truppe von 1860-Dompteur Michael Köllner passen.

Als Deichmann auf AZ-Nachfrage zu seinen Tattoos dann auch noch sein Trainings-Shirt hochzieht und seine linke Schulter entblößt, ist das Bild geradezu perfekt: Ein Löwen-Kopf ziert seine Haut, untermalt mit dem Spruch auf Spanisch: "Das, was du gibst, kriegst du auch"

Ganz nach dem Motto, das mit seinem Wechsel zu Sechzig nur noch besser zutrifft: Kämpfst du wie ein Löwe, kannst du dir hinterher nichts vorwerfen. Deichmann, der Löwe unter den Löwen.

Lockerer Plausch mit dem Neuen: Michael Köllner und Deichmann.
Lockerer Plausch mit dem Neuen: Michael Köllner und Deichmann. © sampics/Augenklick

Deichmann über Lübeck-Abstieg: Auch ich habe versagt

Den Abstieg seiner Lübecker konnte der Acht-Tore-Mann (vier Assists) trotz seiner starken Statistiken nicht verhindern. "Die guten Werte nutzen gar nichts, weil Fußball ein Mannschaftssport ist und wir am Ende abgestiegen sind. Also habe auch ich versagt", meint er über den Abstieg des letztjährigen 1860-Gegners, der ihm nahe gegangen sei.

Freundlich, offen und selbstbewusst präsentiert sich der Mann, bei dem es auch zu Hause tierisch zugeht (drei Hunde - zwei Labradore und eine kleine Bulldogge). Doch Deichmann kann auch bodenständig. Während andere Profis abheben oder an der Konsole zocken, zeigt der Familien- und naturverbundene Mensch seine demütige und reflektierte Seite.

Deichmann schwärmt: Sechzig "hat eine wahnsinnige Gewalt"

"Ich habe noch viel zu lernen und will besser werden", gesteht er und schiebt mit Blick auf seine Vergangenheit hinterher: "Manchmal muss man zwei Schritte zurückgehen, um wieder einen nach vorne zu kommen." Aus St. Paulis Jugend wechselte er zum HSV und Borussia Dortmund, doch der ganz große Durchbruch blieb ihm verwehrt. Über Pauli, den VfR Aalen und Lübeck gelang ihm zuletzt wieder ein Schritt nach vorne. Über ein Angebot von Zweitligist Hansa Rostock wolle er nicht sprechen. Auch, weil er "Feuer und Flamme" gewesen sei, denn Sechzig hat "wahnsinnige Gewalt".

Anstatt eine große Aufstiegs-Parolen zu schwingen, wolle der Sportmanagement-Student mit der "super Truppe" anstelle von Lübecks "Konterfußball" nun den Pressing- und Ballbesitz-Fußball der Löwen verinnerlichen. Die A-Frage also auch gekonnt pariert, Herr Deichmann. Bleibt nach einer rundum gelungenen und professionellen Präsentation ja nur noch eines zu klären: "Das Moin hab' ich noch nicht gegen Servus getauscht, meinen Zimmerpartner Stefan Lex verstehe ich noch nicht immer."

Was nicht ist, kann ja noch werden. . .

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