Der Löwe spricht deutsch

In der letzten Saison gab es im 1860-Training Anweisungen in englisch, französisch, griechisch und spanisch. Bei Reiner Maurer ist das passé. „Wir sind eine bayerische Traditionsmannschaft“
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Florin Lovin will diese Saison wieder angreifen beim TSV 1860.
sampics/Augenklick Florin Lovin will diese Saison wieder angreifen beim TSV 1860.

In der letzten Saison gab es im 1860-Training Anweisungen in englisch, französisch, griechisch und spanisch. Bei Reiner Maurer ist das passé. „Wir sind eine bayerische Traditionsmannschaft“

MÜNCHEN Es ist ja nicht so, dass Reiner Maurer keine Fremdsprachen könnte. Englisch spricht der Löwen-Coach fließend, sein Griechisch ist dank seiner Stationen in Kreta, Kavala und Rhodos ganz passabel.

Doch viele Gelegenheiten, seine Fremdsprachenkenntnisse zu zeigen, wird Maurer in dieser Saison nicht haben. Denn bei den Löwen wird ab sofort wieder deutsch gesprochen.

Anders als unter Maurers Vorgänger Ewald Lienen, der seiner Multi-Kulti-Gruppe letzte Saison noch ein multilinguales Training anbot und seine Anweisungen auf deutsch, englisch, französisch, griechisch und spanisch über den Platz brüllte, ist unter Maurer an der Grünwalder Straße nur noch deutsch erlaubt.

Klar, die Truppe ist nach den Abgängen des Tunesiers Felhi, des Brasilianers Marcos Antonio und des Griechen Pappas wieder weniger international – die bisherigen Neuzugänge Nsereko, Bülow, Halfar und Uzoma sprechen alle deutsch. Doch hinter der Maurers Deutsch-Offensive steckt auch System. Maurer: „Wenn jeder in seiner Landessprache spricht und es Grüppchenbildung gibt, wird es schwierig. Die Spieler sollen Deutsch können, das ist eine Frage von Integration.“

Generell scheint Maurer wenig zu halten von der in der letzten Saison von Manager Miki Stevic vollzogenen Internationalisierung des Löwen-Kaders: „Wir sind eine bayerische Traditionsmannschaft, in der es sehr wichtig ist, dass wir Identifikationsfiguren wie einen Stefan Aigner, Daniel Bierofka oder einen Benny Lauth haben, also Spieler aus der Region“, sagt er.

Spieler, die von außerhalb kommen, müssen sich eben anpassen. Und so spricht Maurer deutsch. Nicht nur im Training, sondern auch von der Trainerbank aus. Das war am Wochenende bei den beiden Testspielen in Passau (2:19 und Aubing (5:0) zu hören.

„Flo, auch mal in die Breite spielen“, rief Maurer da etwa Florin Lovin zu. Der Rumäne, der die lange Verletzungspause in der letzten Saison nicht unbedingt zum Deutschlernen genutzt hat, gehorchte umgehend. „Flo hatte es letztes Jahr schwer mit seinem Kreuzbandriss, das war auch eine mentale Geschichte“, erklärt Maurer, „aber ich habe jetzt das Gefühl, dass er sich unglaubliche Mühe gibt, die Sprache richtig zu lernen.“

Auch Messi-Cousin Emanuel Biancucchi, in Sachen Deutsch-Kenntnisse lange das Sorgenkind im Kader, hat sich angepasst. „Emma versteht mich sehr gut. Da gibt es gar keine Schwierigkeiten“, so Maurer.

Reinhard Franke

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