Der Ismaik-Rundumschlag - und was dieser für den TSV 1860 bedeutet

Hasan Ismaik zählt in einem Facebook-Posting Löwen-Boss Michael Scharold an und attackiert Robert Reisinger sowie den e.V.. Was das für den TSV 1860 bedeutet.
Patrick Mayer |
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Löwen-Bosse: Sportchef Günther Gorenzel, Geschäftsführer Michael Scharold und Präsident Robert Reisinger (v.li.).
imago/MIS Löwen-Bosse: Sportchef Günther Gorenzel, Geschäftsführer Michael Scharold und Präsident Robert Reisinger (v.li.).

Hasan Ismaik zählt in einem Facebook-Posting Löwen-Boss Michael Scharold an und attackiert Robert Reisinger sowie den e.V.. Was das für den TSV 1860 bedeutet. Eine Analyse.

München - Der Chaosverein versinkt immer tiefer im Chaos. Hasan Ismaik hat sich via Facebook an die Löwen-Gemeinde gewandt, in einem Rundumschlag gegen Oberlöwe Robert Reisinger, den zweiten Gesellschafter, den e.V., der ja eigentlich Partner sein sollte, und explizit gegen Geschäftsführer Michael Scharold.

"Ich habe mich in den letzten zwei Jahren ganz bewusst zurückgehalten, um zu beobachten, ob der TSV 1860 unter Präsident Robert Reisinger eine positive Entwicklung nimmt", schrieb Ismaik in dem Post: "Leider ist dies nicht geschehen." Der Ismaik-Rundumschlag - und was dieser bedeutet:

Ismaik fordert wohl Rauswurf von Scharold

Für Löwen-Boss Michael Scharold: Die Sätze Ismaiks kommen einer Demission gleich. Zur Erinnerung: Ähnlich unchalant hatte der Jordanier einst Thomas Eichin an der Grünwalder Straße 114 abserviert. Sportchef Oliver Kreuzer wurde dagegen einfach gefeuert, bis heute verstehen wenige in Giesing, warum eigentlich.

"In den Aufsichtsratssitzungen der letzten 12 Monate hatte Michael Scharold laut Auskunft der HAM-Vertreter bei seinen Etat-Präsentationen immer wieder unterschiedliche Zahlen vorgelegt. Sehr wohl wurde das von Saki Stimoniaris, Andrew Livingston und Yahya Ismaik immer wieder kritisiert", schrieb Ismaik. Und weiter: "Zudem erklärte Scharold in einem Pressegespräch, dass er sich beim Etat für die Saison 2018/2019 verkalkuliert habe. Dass dies gravierende Auswirkungen auf die Zusammenstellung des Kaders für die neue Drittliga-Saison hat, ist selbsterklärend."

Dass nicht alles optimal gelaufen ist bei der Planung der kommenden Saison, ist offensichtlich. Vergleicht man den TSV 1860 mit anderen Klubs aus der Dritten Liga, sind die Sechzger schlicht gnadenlos spät dran. "Warum hat dieses fahrlässige Handeln keine Konsequenzen? Ich kenne die Antwort: Weil sich der TSV 1860 dann eingestehen müsste, dass der Hinweis von HAM vor der Einstellung von Michael Scharold doch nicht so unberechtigt war", meinte Ismaik weiter. Er fordert damit wohl eines: den Rauswurf Scharolds!

Löwen-Bosse: Sportchef Günther Gorenzel, Geschäftsführer Michael Scharold und Präsident Robert Reisinger (v.li.).
Löwen-Bosse: Sportchef Günther Gorenzel, Geschäftsführer Michael Scharold und Präsident Robert Reisinger (v.li.). © imago/MIS

Für die Zusammenarbeit mit dem e.V.: An Zusammenarbeit ist aktuell nicht zu denken. Die Fronten sind verhärtet wie vielleicht noch nie in Giesing. "Warum sitzt das Präsidium um Reisinger den groben handwerklichen Fehler seines eingesetzten Geschäftsführers aus?", fragte Ismaik in Richtung des Vereins und warf Reisinger und Kollegen vor: "Die Vereinsseite ist immer sehr schnell dabei, wenn es darum geht, die HAM-Seite in der Öffentlichkeit in ein schlechtes Licht zu rücken."

Dasselbe könnte die Vereinsseite aber über die HAM-Seite sagen. Der Hinweis, Reisinger habe Scharold "gegen unseren Willen" eingesetzt, ist vielsagend. Die Mitgliederversammlung im Zenith (30. Juni) naht. So hat das Ismaik-Schreiben auch etwas von Wahlkampf. Der Oberlöwe könnte auf der Versammlung für drei weitere Jahre bestätigt werden.

Nach AZ-Informationen blockiert Ismaik-Vertreter Athanasios "Saki" Stimoniaris im Aufsichtsrat indes die geplante Erhöhung des Sponsorings durch "die Bayerische" über 900.000 Euro. Ein künftiges Miteinander ist unter diesen Rahmenbedingungen nicht zu erwarten. Abstiegskandidat 1860, X-Faktor FC Bayern II - die Dritte Liga im Express-Check

TSV 1860: Daniel Bierofka kann nur zusehen

Für die Sportliche Leitung: Zwar verspricht der Mehrheitseigner gewohnt großspurig eine "zusätzlich Finanzspritze". Doch der jordanische Geschäftsmann will diese als Darlehen zur Verfügung stellen. Und das Präsidium um Reisinger hatte klar gemacht, dass es unter ihm keine weiteren Kredite aus Abu Dhabi mehr geben werde - und damit keine neuen Schulden.

Die Ankündigung könnte genauso verpuffen, wie das Versprechen von Stimoniaris, kein Löwen-Spieler müsse sich Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen. Die gegenseitige Blockade bewirkt nur eines: Handlungsunfähigkeit!

Nach AZ-Informationen gibt es schon die Zusage von zwei potentiellen Neuzugängen, diese können aktuell mangels Geld jedoch nicht verpflichtet werden. Trainer Daniel Bierofka, der acht seiner letzten elf Pflichtspiele verloren hat, kann nur tatenlos zusehen. Wie alle Löwen.

Für die Außendarstellung: Fatal! Die AZ weiß: Außerhalb von München zieht die Blockade von Giesing innerhalb der Dritten Liga vor allem eines nach sich: Kopfschütteln! Eine Frage wird auch sein, wie die Sechzger ihren Gegnern unter diesem Eindruck schlagfertig begegnen wollen. Auf und neben dem Platz. Nach wie vor sind die Sympathien groß für den TSV 1860. Die Verwunderung ist es aber auch.

Lesen Sie auch: Ex-Löwe - (Vorerst) kein Geld für den TSV 1860

Lesen Sie hier: Der große Ismaik Rundumschlag

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