Der große Volland-Coup: Warum der Rückkehrer dem TSV 1860 nicht nur auf dem Platz enorm weiterhelfen wird

Der Hype um die Rückkehr von Kevin Volland kennt in Giesing keine Grenzen. Welche Möglichkeiten sich dem TSV 1860 nun eröffnen.
von  Krischan Kaufmann, Matthias Eicher
Giesinger Identifkationsfigur: Kevin Volland kehrt demnächst an die Grünwalder Straße zurück - und mit ihm viel Hoffnung.
Giesinger Identifkationsfigur: Kevin Volland kehrt demnächst an die Grünwalder Straße zurück - und mit ihm viel Hoffnung. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Es sind diese Wechsel für die im Fußball das Wort "Transferhammer" erfunden wurde: Kevin Volland kehrt zu Sechzig zurück - so lautet die Nachricht, die nun seit Ostermontag den kompletten Löwen-Kosmos elektrisiert. Selbst der Tod von Kult-Grantler Werner Lorant rückt da fast schon ein bisserl in den Hintergrund.

Selten hat ein Wechsel an die Grünwalder Straße 114 innerhalb kürzester Zeit so eine weiß-blaue Euphorie erzeugt, wie der des 32-jährigen Allgäuers. Der Volland-Hype und die Folgen – die AZ hat genau hingeschaut und erklärt, was die langersehnte Rückkehr des verlorenen Sohnes beim TSV 1860 und dessen Umfeld alles auslösen kann.

Volland befeuert die Aufbruchsstimmung beim TSV 1860

Sportliche Aufbruchsstimmung dank Volland: Auf der extra am Ostermontag einberaumten Vorstellung präsentierte sich Volland so wie ihn die Fans lieben, bodenständig und bescheiden. "Ich werde jetzt nicht verbal auf die Kacke hauen. Um vom Aufstieg zu reden, waren die letzten Jahre zu bescheiden", versuchte der Stürmer, die Erwartungen zu dämpfen. Verständlich. Nach langer Verletzungszeit ist Volland noch weit entfernt von seiner Topform, außerdem hat der ehemalige Nationalspieler keinerlei Erfahrungen mit der Dritten Liga.

"Ich habe bei Bene Hollerbach (Mitspieler Union Berlin, früher SV Wehen Wiesbaden, Anm. d. Red.) nachgefragt, der hat in der Dritten Liga gespielt und hat mich schon vorgewarnt und gesagt, dass es ordentlich zur Sache geht und Fitness ein großes Thema ist." Trotzdem verspricht sich Sportboss Christian Werner sportlich natürlich viel vom Sechzig-Rückkehrer: "Kevin wird uns nicht nur mit seiner Qualität auf dem Spielfeld weiterbringen, sondern auch ein wichtiger Baustein im Innenleben der Mannschaft sein." Stichwort Teamgeist.

Der Volland-Coup hilft den Löwen auch bei der Kaderplanung

Der Volland-Faktor bei der Kaderplanung: Die Rückkehr des Stürmer-Stars könnte positiven Einfluss auf so manches Transfergespräch haben - sowohl bei potenziellen Neuzugängen, aber auch bei aktuellen Leistungslöwen wie Marco Hiller und Julian Guttau, deren Zukunft bei Sechzig noch offen ist. Darauf hofft auch Sportboss Werner: "Der Transfer wird Signalwirkung mit sich bringen. Vielleicht wird er auch das ein oder andere Vertragsgespräch vereinfachen, das könnte sein."

Volland als Sechzigs Aushängeschild und Identifikationsfigur: Schon jetzt ist klar, dass vor einem möglichen sportlichen Erfolg, sprich Aufstieg, der spektakuläre Volland-Deal für Sechzig jetzt schon wirtschaftlich auf jeden Fall ein Volltreffer ist. Die Trikotverkäufe werden deutlich anziehen, auch die Dauerkarten fürs Grünwalder Stadion dürften weggehen wie warme Semmeln.

Der Volland-Transfer bedeutet für 1860 auch einen Marketing-Coup

Finanziell für die klammen Löwen-Kassen aber am wichtigsten: Das Volland-Comeback wird auch die 1860-Vermarktung und Sponsoren-Akquise deutlich erleichtern. Davon geht jedenfalls Martin Gräfer aus – und der 56-Jährige weiß als Vorstandsvorsitzender von Löwen-Hauptsponsor "die Bayerische" wovon er spricht: "Sechzig lebt ganz stark von der Wahrnehmung. Wenn der sportliche Bereich schon eine Achterbahnfahrt ist, dann ist es gut, dass es auch noch andere Gesichtspunkte gibt. Der Wechsel von Kevin Volland ist aus Marketing-Gründen eine wahnsinnig gute Idee: Er tut 1860 gut, er tut auch allen Sponsoren gut. Eine gute Idee, davon braucht es noch mehr."

Womöglich lässt sich sogar Sechzigs umstrittener Mehrheitseigner Hasan Ismaik vom aktuellen Volland-Hype anstecken - und überdenkt noch mal seinen Plan, seine Löwen-Anteile zu verkaufen.

Ob diese Nachricht dann für den Sechzger-Kosmos allerdings ebenfalls so elektrisierend wäre. . .

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