Der Friede von Fröttmaning
Investoren-Einflüsterer Iraki und 1860-Präsident Schneider nähern sich an. Die Probleme aber bleiben
München - Die Sprüche waren gut gemeint, und im Grunde erfüllten sie ja auch ihren Zweck. Denn als sich Löwen-Präsident Dieter Schneider und Investor-Berater Hamada Iraki im Fröttmaninger Zelt des Deutschen Theaters bei einem Sponsorentermin trafen, sich freundlich die Hand schüttelten und ein paar nette Worte austauschten, war tatsächlich so was wie aufkommender Friede zu spüren. Iraki hatte bei seiner Ansprache vor rund 250 Gästen mit ein paar witzigen Sprüchen die vereiste Atmosphäre aufgetaut – und Schneider sagte tags darauf: „Wir haben uns konstruktiv ausgetauscht und wieder über eine Zukunft geredet. Das werte ich positiv."
Doch der Präsident gestand ein, dass es ja auch unklug gewesen wäre, den jüngsten Zoff vor den Sponsoren fortzutragen. Schneider skeptisch: „Das war nicht der große Friedensschluss. Das wäre vorschnell. Den kann es erst geben, wenn Herr Ismaik in den nächsten Tagen erscheint.” Iraki sagte: „Was ich mit Herrn Schneider beprochen habe, ist nicht wichtig. Wichtig ist, was er mit Herrn Ismaik bespricht.”
Allerdings scheint ein friedlicher Ausgang beim Gipfel zwischen Präsident und KGaA-Aufsichtsratsboss, der in den nächsten Tagen stattfinden soll, unwahrscheinlich. Denn wie die AZ erfuhr, hat sich an Ismaiks Haltung, mit Schneider nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen, nichts geändert. War der Friede von Fröttmaning also nur Schein?
Immerhin, Schneider müht sich um Hoffnung. „Manche Vernunftehen halten länger als Liebesehen”, sagt er. „Ich will ihm in die Augen sehen und die persönlichen Probleme klären. An mir soll es nicht scheitern, was Dauerhaftes aufzubauen."