Der Druck steigt für die Löwen

Die Löwen gehen auch in Rostock unter. 0:2 - die dritte Niederlage hintereinander. „Wir haben einiges gutzumachen”, fordert Coach Maurer.
von  F. Cataldo, D. Harten
Niedergeschlagene Löwen. Djordje Rakic (l.) und Benny Lauth nach der 0:2-Niederlage bei Hansa Rostock.
Niedergeschlagene Löwen. Djordje Rakic (l.) und Benny Lauth nach der 0:2-Niederlage bei Hansa Rostock. © dpa

Die Löwen gehen auch in Rostock unter. Das 0:2 beim bislang sieglosen Aufsteiger war die dritte Niederlage hintereinander. „Wir haben einiges gutzumachen”, fordert Coach Reiner Maurer

Rostock - Reiner Maurers Blick ging ins Leere, ebenso emsig wie erfolglos versuchten seine Augen sich an irgendetwas festzuhalten. Wieder musste der Coach eine Niederlage seiner Löwen erklären. Eine völlig verdiente, zumal. Das 0:2 bei den bis dahin sieglosen Rostockern am Freitag war bereits die dritte Niederlage hintereinander. Noch dazu die vierte in den letzten fünf Spielen und die fünfte Pleite im sechsten Auswärtsspiel.

Miese Zahlen, die Maurer gar nicht erst versuchte, schönzureden: „Wir haben die letzten drei Spiele verloren, das ist denkbar ungünstig für uns”, sagte Maurer stakkatoartig. „Wir müssen das jetzt wegstecken. Gegen Paderborn nächsten Freitag brachen wir endlich wieder einen Sieg”, forderte er, „wir haben einiges gutzumachen.”

Die Frage ist, ob das überhaupt noch geht.

Die so ordentlich in die Saison gestarteten Löwen scheinen komplett den Faden verloren zu haben. Die Saison scheint sich mal wieder in eine Spielzeit zum Vergessen zu entwickeln. „Den Anschluss nach oben haben wir erst mal verloren”, gab Kapitän Benny Lauth zu. Doch was noch schwerer wiegt: Die Mannschaft scheint komplett ihr Selbstvertrauen verloren zu haben.

Dabei hatten die Löwen in Rostock sogar mit viel Elan begonnen. Benny Lauth scheiterte, jeweils nach feinen Zuspielen Daniel Bierofkas, zunächst an seinen eigenen Nerven, als er Hansa-Keeper Kevin Müller anschoss und verfehlte dann das Tor knapp (29.). Doch als dem Aufsteiger nach einem Kiraly-Klops nach einer Ecke der Führungstreffer gelang (40.), ergaben sich die Löwen ihrem Schicksal.

Statt gegen die drohende Niederlage anzukämpfen, agierten sie nach dem Wechsel passiv und harmlos. Das 2:0, wiederum nach einem Standard, war nur folgerichtig (74.). „Wir haben das Spiel in den ersten 30 Minuten verloren”, sagte der konsterniert wirkende Maurer. „Natürlich spürt der Trainer den Druck”, sagte Geschäftsführer Robert Schäfer, der sich am Freitag direkt nach dem Spiel allerdings explizit „nicht auf eine Trainerdiskussion” einlassen wollte. „Wir alle stehen unter Druck”, sagte er, „wenn du durch zwei Standards zwei Tore kassierst, dann kann der Trainer nichts dafür”, so Schäfer. „Aber natürlich muss ich sehen, was mir die Verantwortlichen dazu sagen werden”, ergänzte er.

Auch Präsident Dieter Schneider wollte erst „eine Nacht drüber schlafen”, ehe er sich zur Löwen-Talfahrt äußern werde. „Ich muss meine Arbeit weitermachen. Das andere kann ich eh nicht beeinflussen”, sagte Maurer selbst.

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