"Der Dreijahresplan trägt unsere 51-Prozent-Handschrift"
Nach dem Treffen mit dem Bruder des 1860-Investors Hasan Ismaik, macht Löwen-Präsident Dieter Schneider nicht den Eindruck, vom bisherigen Konsolidierungskurs abweichen zu wollen.
München Gute 90 Minuten lang, für die Dauer eines Fußballspiels, haben sich am Montag Vormittag 1860-Präsident Dieter Schneider, sein Vize Franz Maget und die Verwandten von 1860-Investor Hasan Ismaik, sein Cousin und möglicher neuer Löwen-Aufsichtsrat Noor Basha und Ismaiks Bruder und persönlicher Assistent Abdel Rahman Ismaik getroffen. "Wir haben uns über alle Themen ausgetauscht", sagte Schneider danach. Das heißt: Über Sven-Göran Eriksson, den Ismaik lieber heute als morgen als neuen Löwen-Coach durchdrücken will, über Ismaiks plötzlichen und offensichtlichen Sinnungswandel bei der Frage nach dem Sanierungsplans der Löwen und über die abwehrende Haltung der Löwen-Verantwortlichen. Nach dem Gespräch scheint klar, dass nichts klar ist. "Wir sind davon ausgegangen, dass Hasan Ismaik am Dienstag zum Spiel gegen Paderborn kommt. Jetzt hat er seinen Bruder vorgeschickt - und so, wie es jetzt aussieht, kommt Ismaik morgen auch. Dass war heute ein Vorgespräch, ein Fachgespräch über Fußball und Finanzen", sagte Schneider.
In der Sache aber scheinen die Löwen hart zu bleiben. Dass Eriksson am Dienstag möglicherweise schon als Trainer vorgestellt werden würde, "kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen", sagte Schneider. Auch scheinen die Löwen den eingeschlagenen Konsolidierungskurs mit nur mäßiger Neu-Schuldenaufnahme nicht aufgeben zu wollen. "Wir sind bisher davon ausgegangen, dass der Dreijahresplan, den wir gemeinsam diskutiert und entscheiden haben, gilt. Der Plan trägt unsere 51-Prozent-Handschrift", stellte Schneider klar. Allerdings baute er der Investorenfamilie auch einige Brücken, um einigermaßen ohne Gesichtsverlust aus dem Konflikt herauszukommen. "Aber Fußball ist schnelllebig. Man kann immer über Justierungen sprechen", so Schneider. Und weiter: "Ob es jetzt so klug war, dass Herr Eriksson in Berlin im Stadion war, weiß ich nicht. Aber vielleicht wollte Ismaik sich einfach nur eine zweite Meinung einholen über den sportlichen Stellenwert der Mannschaft".