Der BVB-Plan des TSV 1860: Alle für Marcel Bär und die Kanone

1860-Legende Lauth wünscht Stürmer Bär die (alleinige) Kanone. "Das Ding teilst du nicht!"
von  Matthias Eicher
Siegen, Platz vier schaffen und ihrem Torjäger zum (alleinigen) Titel verhelfen: Die 1860-Profis um Top-Torjäger Marcel Bär (M.).
Siegen, Platz vier schaffen und ihrem Torjäger zum (alleinigen) Titel verhelfen: Die 1860-Profis um Top-Torjäger Marcel Bär (M.). © sampics/Augenklick

München - Es war ein Duell, das für den Meistermacher und unangefochtenen Topscorer der Dritten Liga Folgen haben könnte. In der 13. Minute des Aufeinandertreffens der Löwen vergangenes Wochenende beim 1. FC Magdeburg (0:4), das die letzten Aufstiegsträume der Blauen jäh beendet hatte, legte sich Sechzigs Angreifer Marcel Bär mit Baris Atik an.

TSV 1860: Bärs furiose Aufholjagd

Weil beide Top-Torjäger danach eine Verwarnung sahen, hat Bär nun die Chance auf die alleinige Trophäe. Der Sommer-Neuzugang des TSV 1860 kann Überspieler Atik die Torjäger-Kanone dank seiner furiosen Aufholjagd auf das eigene Torkonto noch wegschnappen.

Beide Stürmer liegen aktuell mit jeweils 19. Saisontoren auf dem geteilten ersten Platz der Torjägerliste. Aktuell würde es somit gleich zwei Pokale für die beiden Ballermänner geben. Weil Atik aber eine Gelbsperre absitzen muss, kann ihn Bär mit einem einzigen Treffer überholen.

Marcel Bär, der Mölders-Nachfolger

Die Nachfolge der "Wampe von Giesing" ist dem Ex-Braunschweiger damit schon gar nicht mehr zu nehmen: Nach Torschützenkönig Sascha Mölders, der in der Vorsaison mit 22 Treffern zum ältesten Torschützenkönig im deutschen Profifußball avancierte, wird erneut wieder der(mit) treffsicherste Stürmer von Giesings Höhen kommen.

Dafür gibt's schon vor dem Saisonfinale der Blauen gegen Borussia Dortmund II (Samstag, 13.30 Uhr) ein dickes Lob von einem, der besonders gut weiß, wie's geht: Sechzig Rekordtorjäger Benny Lauth. "Schon das zweite Mal ein Torschützenkönig von den Sechzgern. Das ist eine tolle Leistung" lobt Lauth im Gespräch mit der AZ. Mit 84 Toren liegt der 40-Jährige auf Rang eins aller Torjäger von der Grünwalder Straße.

Weiß, wie's geht: Torjäger Benny Lauth.
Weiß, wie's geht: Torjäger Benny Lauth. © firo/Augenklick

Lauth: "Das Ding teilst du doch nicht!"

Und Lauth kitzelt Bär, selbst der Beste zu sein - und zwar alleine. "Ich weiß ja nicht, ob die beiden befreundet sind. Aber sonst spricht überhaupt gar nichts dafür, sich den Titel zu teilen", meinte der einstige Bundesliga-Knipser. Lauth stellt klar: "Das Ding teilst du doch nicht! Wenn, dann hätte ich eine solche Trophäe doch gerne für mich alleine. Der Cello würde da sicher auch nicht nein sagen."

Löwen-Trainer Köllner hat ein klares Ziel

Und auch nicht sein Trainer. "Grundsätzlich ist das ein großes Ziel von mir, dass Marcel am Ende Torschützenkönig wird", hatte auch Michael Köllner kürzlich erklärt: "Ich habe ihm schon im Dezember um das Dortmund-Spiel rum gesagt: Du schießt heuer zwanzig Tore!" Kurioserweise kann der einstige Zweitligaspieler die Zwei vorne im Rückspiel und damit dem letzten Saisonduell schaffen.

Ganz nebenbei lobt Lauth auch die Entwicklung des neuen Ballermanns der Blauen, schließlich stand dieser nach 13 Spieltagen erst bei mickrigen zwei Saisontoren. "Er hat gut losgelegt und sein Können angedeutet", meint Lauth über den 1:0-Siegtreffer im ersten Saisonspiel gegen die Würzburger Kickers.

Mölders duldete keine Goalgetter neben sich

Viel mehr kam jedoch nicht nach, weil der Platzhirsch damals noch Mölders hieß und - nicht gerade zum Wohle des Vereins - keinen anderen Goalgetter neben sich duldete. "Da gab es ja noch dieses andere Thema in der Hinrunde" so Lauth vielsagend: "Aber als Sascha Mölders weg war und er gesetzt war, hat er gut gespielt, Tore gemacht und alles hat seinen Lauf genommen."

Für die Löwen steht einiges auf dem Spiel

Einschränkend gilt es zu erwähnen: Das Aufeinandertreffen ist für 1860 zu wichtig, um jeden Ball vor dem gegnerischen Kasten nochmal querzulegen und Bär um jeden Preis einzusetzen. Schließlich muss 1860 siegen, um Platz vier zu sichern und damit den Trostpreis der Qualifikation für den DFB-Pokal zu schaffen.

Lauth sieht es so: Im Optimalfall klappt beides. "Das lässt sich doch gut verbinden: Er trifft, schießt die Löwen zum Sieg und damit in den DFB-Pokal."

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