Der Aigner-Hype: "Gerne ruhiger"
München - Der Hype um seine Person ist ungebrochen. Stefan Aigner muss sich auch noch in den ersten Übungseinheiten nach seiner Rückkehr den Weg zum Trainingsplatz durch die Löwen-Fans hindurch bahnen. Herkunft verpflichtet. Der Münchner gefeiert von Münchnern.
Vor dem Saisonstart in der 2. Liga gegen Greuther Fürth machte „Aiges“, wie ihn die Sechzger-Fans bis heute rufen, nochmal klar, warum er wieder da ist. „Es ist jetzt eine klare Strategie zu sehen. Als ich gegangen bin, war mein Ziel die erste Liga“, sagte der Rechtsaußen auf Nachfrage der AZ. „Damals mussten wir aber die guten Spieler abgeben, weswegen für mich nicht abzusehen war, dass wir vielleicht bald mal in der ersten Liga spielen würden. Deswegen bin ich diesen Schritt gegangen.“
Aigner freut sich auf die Saison
Der darauffolgende Satz ist der wohl alles entscheidende. Aigner: „Jetzt hat mir der Verein diese Perspektive aufgezeigt.“ Der 28-Jährige sagte es, blickt zunächst in Richtung Kabine, wo gerade Bundesliga erfahrene Kollegen wie Karim Matmour und Ivica Olic hinein gegangen waren.
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Und dann zurück in Richtung Trainingsgelände, wo aktuell die letzten Arbeiten am neuen Kunstrasenplatz laufen. Aigner wirkte dabei in sich gekehrt. Seine Körpersprache lässt keinen Zweifel: Sein Fokus gilt voll und ganz dem Saisonstart. „Jetzt würde ich es gerne wieder etwas ruhiger angehen lassen, mich auf das konzentrieren, was wichtig ist: das Sportliche. Ich bin einer von vielen“, meinte er. „Das war ich in Frankfurt, das bin ich auch hier.“ Er wolle sich unterordnen, sei nicht der Heilsbringer, sagte er.
"Wollen in Ruhe arbeiten"
Auf dem Platz spricht er eine andere Sprache, weniger zurückhaltend, auffallend offensiv. Bei einer Torschussübung hämmerte er den Ball ein ums andere Mal in die Ecken. Genauso strikt richtete er eine Forderung an alle, die es mit Sechzig halten.
Aigner: „Wir wollen jetzt in Ruhe arbeiten, das ist für die Spieler wichtig, aber auch für das Umfeld.“ Aus Löwen-Perspektive hatte das dann eben doch was von einem Heilsbringer. „Es folgte ein Versprechen: „Ich werde versuchen, mir in jedem Spiel den Arsch aufzureißen.“