Der Abstiegskampf "zehrt an den Nerven"

Haben die Löwen die Nerven für den Abstiegskampf? Der TSV 1860 steckt weiter unten drin, weil die Spieler nicht frei im Kopf sind.
von  Marc Merten
Nur 1:1 gegen Aalen: Der TSV 1860 kommt einfach nicht voran.
Nur 1:1 gegen Aalen: Der TSV 1860 kommt einfach nicht voran. © Rauchensteiner

München - Das 1:1 gegen den VfR Aalen war ein weiterer Wirkungstreffer für die Sechzger. Wieder viel vorgenommen, wieder beinahe an der eigenen mentalen Schwäche gescheitert. "Wir haben nach dem ersten Fehlpass sofort das Flattern bekommen", gab Kapitän Christopher Schindler gegenüber der AZ zu. "Wir wollten gewinnen, können vom Spielverlauf aber froh sein noch den Ausgleich erzielt zu haben."

Wieder einmal verpassten die Löwen die Chance im Abstiegskampf nachzulegen, vielleicht sogar eine Vorentscheidung herbeizuführen. Wieder einmal wurden den Spieler vor eigener Kulisse zuhause die Knie weich, als nicht sofort alles funktionierte. Wieder einmal wachten sie erst auf, als sie mit dem Rücken zur Wand standen und einem Rückstand hinterher laufen mussten.

"Gerade die erste Halbzeit kann man nicht schön reden", sagte Co-Trainer Collin Benjamin, der am Samstag das Auslaufen für seinen Chef Torsten Fröhling geleitet hatte. "Das war das Gegenteil von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Es ist schon komisch, dass wir immer erst nach einem Rückstand den Mut finden unseren Fußball zu spielen."

Benjamin weiß, dass die Spieler in den letzten Monaten viele Rückschläge hatten hinnehmen müssen. Dominik Stahl hatte unlängst gegenüber der AZ erklärt: "Wenn man nicht damit rechnet, dass man in eine solche Situation gerät, fällt es einem mental unglaublich schwer, sich darauf einzulassen."

Nach den mehrheitlich positiven Ergebnissen der letzten Wochen hatte nicht nur Stahl gehofft, dass man diesen Schritt genommen hatte. Das Aalen-Spiel hat alle Verantwortlichen eines Besseren belehrt. Noch immer ist die Mannschaft mental instabil. 

"Ich würde lügen, wenn ich sage, der Abstiegskampf zehre nicht an den Nerven", gab auch Benjamin zu und sprach damit den wunden Punkt an, der 1860 seit Monaten immer wieder Punkte kostet.

Jetzt hat der TSV in der Länderspielpause zwei Wochen Zeit, sich zu sammeln und auf die nächste große Aufgabe vorzubereiten. Denn an Ostersonntag gibt es im nächsten Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue gleich das nächste Sechs-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. 

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