Das war der AZ-Aprilscherz: Bayern lässt die Löwen aus der Arena!

AZ enthüllt am 1. April exklusiv den Sensationscoup. Schon 2010 ziehen die Blauen in Fröttmaning aus.
von  Abendzeitung
Erwischt! Uli Hoeneß (l.) und Manfred Stoffers nach einem Treffen, das sie eigentlich geheim halten wollten.
Erwischt! Uli Hoeneß (l.) und Manfred Stoffers nach einem Treffen, das sie eigentlich geheim halten wollten. © AZ-Foto: Wimmer

AZ enthüllt am 1. April exklusiv den Sensationscoup. Schon 2010 ziehen die Blauen in Fröttmaning aus.

MÜNCHEN Wenn es beim FC Bayern besondere Anlässe zu feiern gibt, zieht sich Manager Uli Hoeneß mit seinen Vorstandskollegen gerne in die feudalen „Käfer-Stuben“ an der Prinzregentenstraße zurück. So hat er es bei der revolutionären Klinsmann-Verpflichtung oder auch beim Transfer-Coup von Bayerns Filou Franck Ribéry getan. Und wie die AZ exklusiv erfuhr, hatte Hoeneß dieser Tage wieder etwas zu besprechen.

Für fünf Personen war bei Promiwirt Michael Käfer reserviert – in der gemütlichen „Entenstube“, wo Vögel und Jagdhunde die Tapete schmücken. Diesmal aber ging es um die Löwen. Mit am Tisch neben Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Finanzboss Karl Hopfner: Manfred Stoffers, der neue 1860-Geschäftsführer. Jener Stoffers, den Hoeneß vor zwei Wochen noch im „Blickpunkt Sport“ wenig respektvoll „Stoffels“ genannt hatte – woraufhin Stoffers die Frage gestellt hatte, ob der Name des Bayern-Managers nicht so ausgesprochen werde: „Hohneß“. Doch nicht der Umgang miteinander war das Thema, sondern die Trennung voneinander.

Das Geheim-Treffen zwischen den Roten und Blauen, das der frühere 1860-Geschäftsführer Stefan Ziffzer als Vermittler eingefädelt hatte, fand nach über drei Stunden ein spektakuläres Ende: Wie die AZ exklusiv erfuhr, zieht der TSV 1860 schon zum 30. Juni 2010 aus der Allianz Arena aus! Nur noch ein Jahr müssen sie in der ungeliebten Arena spielen, pünktlich zum 1860-Vereinsjubiläum, dem 150jährigen, bekommen die Löwen eine eigene Heimat.

Nur vier Jahre nach dem Verkauf der Stadion-Anteile steigen die Löwen aus der Arena aus, die sie bislang pro Jahr erdrückende 5,3 Millionen Euro gekostet hat. Ein blauer Feiertag – und auch aus Sicht der Roten ein wichtiger Schritt: Der AZ liegt eine interne Studie vor, derzufolge sich weit über sechzig Prozent der mehr als 100000 Bayern-Fanklubmitglieder gegen den Verbleib der Löwen in der Allianz Arena ausgesprochen haben. Die Meinung der roten Mehrheit: Löwen raus!

Call-in-Show mit leicht bekleideten Mädels

Die Umkehr in der Stadionfrage ist für die Bayern-Bosse daher wohl auch ein Zugeständnis an die eigenen Fans. Und sie lassen ihn sich auch etwas kosten. Der AZ liegt das brisante 12-Seiten-Dokument zum Arena-Ausstieg vor. Auf Seite 11, Absatz 3 steht, dass sich der FC Bayern verpflichte, an 1860 eine Zahlung von 18,6 Millionen Euro „Entmietungsgeld“ zu leisten. Im Gegenzug, so ist es festgeschrieben, bekommt Bayern die Transferrechte an den begehrten Löwen-Zwillingen Lars und Sven Bender (werden von Real Madrid gejagt) – und die Zusicherung, dass der bisherige Jugend-Chef Ernst Tanner künftig mit Blick auf die Frauen-WM 2011 den weiblichen Nachwuchs der Bayern ausbilden darf.

Dem Vernehmen nach will der TSV 1860 bereits heute um 12 Uhr an der Grünwalder Straße die Öffentlichkeit über die Auszugs-Modalitäten informieren und anschließend mit den 1860-Fans bei Bier und Brezn über die möglichen neuen Spielstätten (Rückkehr nach Giesing?) diskutieren.

Und die Bayern? Denen fehlen nun zwar die Mieteinnahmen, dafür aber soll Vermittler Ziffzer, der in den letzten Tagen als Unterhändler permanent zwischen der Grünwalder und der Säbener Straße gependelt sein soll, seinem Golf-Spezl Hoeneß einen neuen Sponsor vermittelt haben. Das Deutsche Sportfernsehen, bei dem Ziffzer einst Geschäftsführer war, steigt bei der Stadion GmbH ein und wird an jedem zweiten Wochenende, also wenn Bayern auswärts spielt, eine Call-in-Show live aus Fröttmaning übertragen - mit leicht bekleideten Mädels, die auf Bulldozern durch die Arena düsen.

Einmal im Monat soll auch die Tennis-Legende Boris Becker sein Poker-TV im Stadion austragen, die Show soll mit den Sexy-Sport-Clips zusammengelegt werden. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass zu diesen Veranstaltungen mehr Zuschauer kommen werden als zu den 1860-Heimspielen in der Arena.

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