Das Sechzger in Gefahr?

Der Polizei sind die Einsätze am Kultstadion zu aufwändig. Der TSV 1860 will die Täter verfolgen.
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Ein Alternativstadion zum Grünwalder für die 3. Liga ist nicht in Sicht.
Martha Schlüter Ein Alternativstadion zum Grünwalder für die 3. Liga ist nicht in Sicht.

Der Polizei sind die Einsätze am Kultstadion zu aufwändig. Der TSV 1860 will die Täter verfolgen.

MÜNCHEN Über diese Stadiondiskussion kann sich kein Löwen-Fan, der von einer Rückkehr ins Grünwalder Stadion träumt, freuen.

Spätestens seit dem Spiel der Löwen-Reserve am Samstag gegen Waldhof Mannheim, bei dem nur ein überaus großes Polizei-Aufgebot von 250 Beamten und das beherzte Eingreifen der Polizisten eine Massenschlägerei zwischen den rivalisierenden Hooligan-Gruppen verhindern konnte (AZ berichtete), steht das Sechzger Stadion in der Kritik. „So kann es nicht weitergehen mit dem Grünwalder Stadion“, hatte Polizeisprecher Dieter Gröbner am Sonntag gesagt. Die Polizei könnte schließlich nicht zu jedem Viertligaspiel bis zu 400 Polizisten schicken.

„Für die Beamten ist die Belastungsgrenze längst erreicht“, sagte Harald Schneider von der Gewerkschaft der Polizei am Montag der AZ. „Einige Kollegen waren die letzten 14 Wochenenden nur bei Fußballspielen im Einsatz, das ist eindeutig zu viel.“ Und auch zu teuer. Rund 30000 Euro kostet den Steuerzahler ein Polizeieinsatz wie am Samstag. Schneider: „Die Gewaltbereitschaft der Anhänger hat deutlich zugenommen, vor allem in den unteren Ligen. Wenn diese Spiele dann auch noch in solchen veralteten innerstädtischen Stadien wie dem Grünwalder Stadion stattfinden, dann wird das zum Problem.“

Ist das Sechzger Stadion, das erst im Sommer vor allem in Hinblick auf Sicherheitsaspekte modernisiert wurde, ein Sicherheitsrisiko? Verhindert gar die derzeitige Diskussion den weiteren Erhalt der Kultstätte? Ist das Grünwalder Stadion in Gefahr?

„Das, was geschehen ist und die Diskussionen sind gefährlich“, glaubt auch Roman Beer von den Freunden des Sechz’ger Stadions. „Im Frühjahr will der Stadtrat noch einmal über den langfristigen Erhalt des Stadions debattieren, da ist so eine Diskussion nicht hilfreich.“

Beer allerdings glaubt nicht, dass die Beinahe-Krawalle ursächlich mit dem Grünwalder zu tun haben. „Das Stadion ist kein Sicherheitsrisiko“, sagte er, „trotz der Innenstadtlage können die Fangruppierungen gut getrennt werden.“ So würden bei Amateur-Derbys die Bayern-Fans stets zum Wettersteinplatz und der 1860-Anhang zum Candidplatz geleitet. Beer: „Nicht das Stadion ist das Problem, die unteren Ligen haben generell ein Gewaltproblem. Die Krawalle passen den Stadion-Gegnern jetzt natürlich gut ins Konzept.“

Die Löwen-Verantwortlichen verurteilten unterdessen die Aktionen „auf das Schärfste“, wie es in einer Erklärung hieß. Die Gewalttäter würden jedoch nicht „das tatsächliche Bild der Fans des TSV 1860“ wiedergeben. Gegen die identifizierbaren Täter wolle der Verein Maßnahmen ergreifen.

Filippo Cataldo

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