Das müssen sie über die Neulöwen, Kristian Böhnlein, Alessandro Abruscia, Marius Willsch und Herbert Paul, wissen - Vier No-Names? Die 1860-Neuzugänge im Check - So plant Sechzig die neue Saison
München - Vier Namen, vier Neulöwen. Schon im Dezember 2017 hatte sie Daniel Bierofka auf seine Wunschliste geschrieben. Danach hatte Sportchef Günther Gorenzel die Transfers eingefädelt und letzten Mittwoch erklärt: "Nächste Woche verkünden wir Transfers im Paket." Nachdem die Namen der Spieler in den letzten Tagen längst öffentlich geworden waren, wurden sie jetzt auch offiziell bestätigt.
Vier No-Names? Das sagt Scharold
Kristian Böhnlein, Alessandro Abruscia, Marius Willsch und Herbert Paul – diese vier Kicker werden ab Sommer für den TSV 1860 auflaufen. Das kommunizierten die Sechzger gestern in einer Pressemitteilung. Während böse Zungen behaupten könnten, dass sich die Giesinger mit vier No-Names verstärken, die den bodenständigen Regionalliga-Plänen der Vereinsbosse genügen, erklärt Geschäftsführer Michael Scharold, dass man mit den Verstärkungen "den ausdrücklichen Wunsch beider Gesellschafter" verfolge.
Im Aufstiegsfall will 1860 noch weiter nachrüsten
Gorenzel über das Quartett der Sommer-Neulöwen, das ligaunabhängige Zweijahres-Verträge, teilweise mit Option auf Verlängerung, unterschrieben hat: "Das sind vier absolute Leistungsträger in der Regionalliga, denen wir auch zutrauen, den nächsten Schritt mit uns zu gehen. Wichtig ist aber, sollten wir hochgehen – und das ist unser Ziel – dass wir die Mannschaft noch mit erfahrenen Spielern weiter verstärken."
Übersetzt: Mit diesen Transfers, die laut Gorenzel in Absprache mit Bierofka und Chefscout Jürgen Jung schnell gefunden waren und 1860 "nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich weiterbringen" werden, ist die Regionalliga-Planung "sehr sehr weit fortgeschritten". Im Aufstiegsfall würde man noch zwei, drei "absolute Topspieler" dazu holen – für Gorenzel Akteure mit größerer Zweit- oder Drittligaerfahrung: "Spieler, die dort schon abgeliefert haben. Wir richten unsere Planungsmechanismen jetzt auf die Dritte Liga aus."
Braucht also nur noch der Aufstieg zu gelingen. Die AZ stellt Sechzigs neuen Viererpack vor:
Kristian Böhnlein (27, SpVgg Bayreuth): Abräumer und Kapitän jener Elf, die 1860 aus dem Totopokal-Viertelfinale warf. Beim HSV ausgebildet, über die SpVgg Greuther Fürth II und Frohnlach nach Bayreuth gelangt. Wie Löwe Nico Karger in Kronach geboren. Neun Treffer und vier Vorlagen in 26 Regionalliga-Spielen der laufenden Saison. Der Durchbruch in den Profifußball gelang Böhnlein allerdings nie – unter dem Strich bisher noch null Drittliga-Einsätze, weshalb seine Tauglichkeit dafür im Falle des Falles auf dem Prüfstein steht.
Alessandro Abruscia (27, Stuttgarter Kickers): Deutsch-italienischer Außenbahnspieler, der auf der rechten Seite sämtliche Positionen besetzen kann. Beidfüßiger Kicker. Starke elf Tore und 14 Assists in 28 Spielen. 22-Drittliga-Partien für die Kickers auf dem Buckel (drei Tore).
Marius Willsch (27, 1. FC Schweinfurt 05): Rechter Mittelfeldspieler, der auch die linke Außenbahn bekleiden kann. Löwen-Rückkehrer, da bereits bis 2012 an der Grünwalder Straße aktiv (50 Spiele). Held des Amateur-Derbys 2011, als er Sechzig zum 2:1-Sieg gegen die kleinen Bayern schoss. Höherklassig erfahrenster Neulöwe: 58 Einsätze und zwei Tore in Liga drei. Aktuell mit fünf Treffern und acht Vorlagen eine ordentliche Quote.
Herbert Paul (24, 1. FC Schweinfurt 05): 1,87 Meter großer Linksverteidiger, auch rechts einsetzbar. Entstammt der Jugend des FC Ingolstadt 04, über die Stationen Greuther Fürth und FC Bayern II seit Sommer 2016 bei den Schnüdeln. Ebenfalls noch "Drittliga-Jungfrau."
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