Das Löwen-Versprechen

Der TSV 1860 muss gegen den VfL Osnabrück gewinnen, sonst steckt der Verein ganz tief im Abstiegskampf. Kurz & Co. erinnern sich an den bitteren Abstieg 2004: „Das wollen wir nie mehr erleben.“
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Trost für trauernde Löwen?
Rauchensteiner/Augenklick Trost für trauernde Löwen?

MÜNCHEN - Der TSV 1860 muss gegen den VfL Osnabrück gewinnen, sonst steckt der Verein ganz tief im Abstiegskampf. Kurz & Co. erinnern sich an den bitteren Abstieg 2004: „Das wollen wir nie mehr erleben.“

Eigentlich wollen die Löwen gar nicht mehr so viel sprechen vor dem hoffentlich schon entscheidenden Spiel am Pfingstsonntag gegen Osnabrück (14 Uhr, Allianz Arena). „Es zählen jetzt nur noch Taten“, sagt Trainer Marco Kurz. Seit seine Mannschaft sich in den letzten Wochen überraschenderweise doch noch in die Nähe der Abstiegszone in Liga zwei gespielt – ach, was – gegurkt hat, ist der sonst auch nicht gerade für seine Redseligkeit bekannte 38-Jährige noch schweigsamer geworden. Zwar betont er, dass er „immer noch genauso ruhig“ schlafe wie sonst auch. Aber seine Gesichtszüge sprechen eine andere Sprache. Kurz wirkt angespannter als sonst, härter. Und er scheint auch älter geworden zu sein. In seinem Drei-Tage-Bart sprießen einige weiße Härchen, um seinen Mund haben sich einige Furchen gebildet. Der Abstiegskampf hat unzweifelhaft Spuren hinterlassen bei Kurz.

Auch, weil es nicht der erste ist für ihn bei 1860. Kurz gehörte jener Mannschaft an, die im Spätfrühling 2004 mindestens die halbe Stadt zum Weinen brachte. Damals wie heute hatte sich das Abstiegsgespenst eher schleichend den Sechzgern genähert – und ehe sich die Spieler versahen, musste der Klub nach zehn Jahren wieder die Bundesliga verlassen. „Ich habe durchaus Erfahrung mit dieser Situation“, sagt Kurz nun.

Vier Punkte Luft

Und genau darum will er jetzt dafür sorgen, dass es dieses Mal nicht noch schlimmer kommt. „Wir stehen vor einem wichtigen Spiel“, sagt er, „das Gute im Vergleich zu damals ist aber, dass wir es noch selber in der Hand haben. Ich bin überzeugt davon, dass wir die nötigen Punkte holen.“ Tatsächlich scheint die Ausgangslage relativ komfortabel zu sein: Vier Punkte trennen die Sechzger vom ersten Abstiegsplatz, der Gegner Osnabrück hat drei Punkte weniger und wenn Offenbach am Sonntag nicht gegen den Aufstiegskandidaten Hoffenheim gewinnt, könnte 1860 sich auch noch zwei Pleiten in den letzten Spielen erlauben. So weit wollen sie es aber nicht kommen lassen.

Allein schon wegen der Anhänger. „Unsere Fans haben uns sagenhaft unterstützt dieses Jahr“, sagt Kapitän Danny Schwarz, „wenn ich höre, dass jetzt wieder 33000 Zuschauer erwartet werden, dann spornt uns das natürlich noch mal an. Die Fans können uns zum Sieg verhelfen.“ Auch Schwarz ist 2004 mit den Löwen abgestiegen. Allerdings hat der Kapitän nicht so ganz negative Erinnerungen an die dunklen Stunden vor vier Jahren wie sein Trainer. „Ich war damals fast die ganze Rückrunde verletzt, konnte der Mannschaft also nicht helfen“, sagt er.

"Das möchte ich nie mehr erleben"

Jetzt aber ist er gefordert. Schließlich „will keiner von uns ein Abstiegs-Endspiel am letzten Spieltag in Aue“, sagt der Kapitän. „Das wollen wir uns nicht antun.“ Und noch weniger den treuen Fans. „Ich weiß noch genau, wie die Fans damals geweint haben“, sagt Verteidiger Torben Hoffmann, immer wieder sind ihm die Szenen in den letzten Tagen in den Kopf geschossen. „Wir stehen in der Pflicht“, sagt er und verspricht, „das möchte ich nie mehr erleben.“ Nicht nur er.

Filippo Cataldo

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