Das Löwen-Lazarett

Vallori, Bülow, Bandowski, Stahl, Rama und Hain: Sie alle fehlen dem TSV 1860 angeschlagen. Wer wann zurückkommt, bei wem es noch länger dauert.
von  Matthias Eicher
Löwen-Verteidiger Gui Vallori nach seinem Kreuzbandriss.
Löwen-Verteidiger Gui Vallori nach seinem Kreuzbandriss. © Rauchensteiner/Augenklick

München  - Die fitten 1860-Akteure kämpfen derzeit (und bislang vergeblich) um den langersehnten ersten Saisonsieg. Sechs andere Löwen dürfen dagegen nur zuschauen, sie können ihre Jobs wegen diverser Verletzungen nicht ausüben, plagen sich schon seit längerer Zeit – und für sie selbst wohl gefühlten Ewigkeit – dafür, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Die AZ wirft vor dem Fürth-Spiel einen Blick ins Löwen-Lazarett:

Gui Vallori: „Jetzt startet der letzte Countdown“, schrieb der Mallorquiner vor zehn Tagen. Es war jener Tag, als der 33-Jährige seine erste Laufeinheit absolvierte. Mitte Mai hatte sich der Innenverteidiger beim irren 2:1-Sieg gegen Nürnberg, bei dem ein Club-Treffer zurückgenommen wurde, was den Löwen die Relegation erst ermöglichte, das Kreuzband gerissen – und die letzten Minuten auf die Zähne gebissen. Vallori ist ein Kämpfer, dem es zuzutrauen ist, sich auch in seinem Alter und der schweren Verletzung nochmal ranzukämpfen. Comeback wohl erst in der Rückrunde.

Kai Bülow: Den zweiten Innenverteidiger traf es zwar nicht so schlimm, dafür doppelt: Erst musste er im Spiel gegen Sandhausen nach einem Zusammenprall runter – schmerzhaft, aber dadurch fiel der 29-Jährige nur im folgenden Spiel gegen Leipzig aus. Bitterer: In den ersten Tagen von Neu-Trainer Benno Möhlmann zog sich Bülow einen Innenbandriss zu – mindestens sechs Wochen Pause. Bei entsprechendem Heilungsverlauf zumindest vor der Winterpause zurück.

Jannik Bandowski: Der Linksverteidiger (21) zog sich in der Saisonvorbereitung einen Ermüdungsbruch in der Fußwurzel zu. Hieß für die BVB-Leihgabe: OP und Krücken. Plus lange Pause. 107 Tage fällt er bereits aus. Ein erster Comeback-Versuch, wieder ins Lauftraining einzusteigen, schlug vor einigen Wochen fehl. Mittlerweile dreht er aber seine Runden und konnte vergangenen Mittwoch erstmals mit Ball trainieren. Mannschaftstraining in Sicht.

Dominik Stahl: Erstes Sorgenkind. Musste sich nach einer Kniestauchung operieren lassen und fiel zwei Drittel der vergangenen Saison aus. Ausgerechnet im Relegationsspiel gegen Kiel brach die alte Verletzung wieder auf: Zwangspause. Wegen ständiger Schmerzen in der Vorbereitung folgte im August erneut eine Knie-OP. Dabei wurde ein störender Fremdkörper entfernt. Jetzt kämpft sich Stahl heran – er ist es zu seinem Leidwesen bereits gewohnt. Rückkehr auf den Platz? „Prognosen gebe ich schon lange keine mehr ab“, sagte Stahl kürzlich.

Valdet Rama: Die Problemzone des Albaners: die Adduktoren. Eigentlich sollte er nur vier Wochen ausfallen, mittlerweile sind es fünfeinhalb. Der Flügelflitzer hat zumindest das Lauftraining begonnen. Comeback dadurch etwas vertagt.

Stephan Hain: Zweites Sorgenkind. Fehlte 2014/15 wie Stahl wegen einer Knie-OP satte 21 Löwen-Spiele. Hatte sich unter Ex-Trainer Torsten Fröhling als Dauerläufer in die Startelf katapultiert. Nächster Rückschlag: Ende August musste er beim Remis gegen Union Berlin wegen einer Knochenstauchung im Knie vom Feld. Seitdem im Löwen-Lazarett. Hain dazu: „Es ist das Schwierigste überhaupt, sich einzugestehen, dass es noch nicht geht, dass man noch Schmerzen hat und weiter pausieren sollte.“   

 

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