Das Kurhaus "Zum Löwen"

Ilhan Mansiz (33), einst Superstar der Türkei, versucht bei 1860 ein Comeback. Eine gute Adresse. An der Grünwalder Straße haben vor ihm schon manche Spieler ihre Karriere grandios wiederbelebt.
MÜNCHEN Nein, das 1860-Gastspiel von Ilhan Mansiz (33), dem früheren türkischen Nationalspieler und Superstar, ist keine Luftnummer. Das macht Miki Stevic klar. „Was Ilhan braucht“, sagt der 1860-Sportdirektor zur AZ, „das ist eine Chance. Ich sage: Warum soll man einem Sportler nicht eine zweite Chance im Leben geben? Wenn sein Knie hält, wäre Mansiz ein Geschenk für die Löwen.“
Löwen-Testspieler Mansiz, gebürtiger Allgäuer, soll Tore machen. Wie früher. Bei der WM 2002 schoss er die Türkei bis ins Halbfinale. Danach hatte er mit Verletzungen zu kämpfen, erst recht nach einem Autounfall 2007. Mansiz, der danach als TV-Moderator und Model jobbte, hatte mit dem Fußball abgeschlossen. Jetzt, mit fast 34, ist der Ehrgeiz zurück. Tatsächlich hat sich Mansiz mit dem TSV 1860 wohl den geeigneten Klub für seine Comeback-Pläne ausgesucht: An der Grünwalder Straße hat schon so mancher Profi unerwartet eine zweite Karriere gestartet. 1860, das Kurhaus „Zum Löwen“, in dem gestrauchelte Kicker zu alter Stärke finden. Beispiele:
Martin Max: Bei Schalke wurde er im Sommer 1999 ausgemustert. Lorant baute ihn bei 1860 wieder auf, danach wurde Max zweimal Bundesliga-Torschützenkönig (2000, 2002). Ob Mansiz auch so ein Max wird? Oliver Griss