"Das ist falsch": Ismaik dementiert angeblichen 1860-Verkaufspreis – was realistisch wäre
München – Hasan Ismaik will seine Anteile am TSV 1860 verkaufen – aber welches Preisschild hängt am Löwen? Der Investor hat in einem explosiven TV-Interview mit dem "BR" erstmals offensiv darüber gesprochen, seine Anteile zu verkaufen. Dabei rechnete der Jordanier vor, dass ein neuer Geldgeber "200 bis 300 Millionen" brauche, sonst werde es "nicht funktionieren."
Mehrere Medien haben dagegen von einem vergleichsweise spottbilligen Kaufpreis von 25 Millionen berichtet. Was stimmt denn nun? Wie Ismaik der AZ noch am späten Sonntagabend mitteilte, seien die 25 Millionen Quatsch.
Ismaik reagiert auf die 25 Millionen Euro mit einem lachenden Smiley
„Das ist falsch“, schrieb Ismaik und reagierte auf die Zahl mit einem Smiley, der Tränen lacht. Ein Kaufpreis also, der weit unterhalb seiner Vorstellungen liegt.
Eine Größenordnung konnte oder wollte der Hauptgesellschafter der Sechzger auf Nachfrage allerdings nicht nennen, lud aber etwaige Interessenten ein, ihre Angebote zu unterbreiten: „Diejenigen, die in die Löwen investieren wollen, sollen zu mir kommen und ihre Vorschläge machen.“
Ismaik will fairen Preis – und ein Ende mit Respekt
Die Aussagen Ismaiks sind zwar nicht konkret, doch dem Jordanier kommt es auf zweierlei Dinge an, um in ernsthafte Verhandlungen zu treten.
Erstens: Der Kaufpreis muss seinen Vorstellungen entsprechen, die sich daraus ableiten, wie viel Geld der Jordanier bisher in die Sechzger investiert hat. Anfangs hatte Ismaik darauf gepocht, den Gegenwert seiner Ausgaben zu erhalten, doch nach jahrelangen Querelen und weiteren Finanzlöchern, die der 47-Jährige stopfen musste, sind seine Vorstellungen angesichts dieser Unsummen, möglicherweise sogar im dreistelligen Millionenbereich, gesunken. Insider sprechen davon, dass Ismaik bei einer Verkaufssumme ab etwa 40 Millionen gesprächsbereit sein soll, wobei ungeklärt ist, in welcher Größenordnung ein Übernahme-Paket seine Darlehen an 1860 berücksichtigt.
Gemäß der arabischen Mentalität ist Ismaik ein zweiter Faktor wichtig: Respekt. Der Millionär verabschiedet sich nur von den Giesingern, wenn man ein gesichtswahrendes Ende findet. "Ich muss mit einem Sieg herauskommen", hatte er der AZ im Rahmen eines Treffens einst über einen Anteilsverkauf erklärt.
Ob ein Konsortium um den Nationalspieler Jens Lehmann, der 2017 schon einmal gehandelt worden war und kürzlich bei einem 1860-Spiel gesichtet worden ist, einen solchen Weg finden würde?
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