Das große Zittern! 1860 im freien Fall
0:3 beim FC Augsburg. Seit sieben Spielen ohne Sieg: Die Löwen sind nur noch vier Punkte von der Relegation entfernt.
AUGSBURG Wo soll das noch hinführen? Die Löwen konnten am Freitag auch das siebte Spiel hintereinander nicht gewinnen. In Augsburg setzte es eine völlig verdiente 0:3-Niederlage. Der Relegationsplatz ist damit nur noch vier Punkte entfernt.
Nicht nur dass Augsburg sich aus der Abstiegszone entfernt haben dürfte, auch die anderen Konkurrenten punkten: Rostock schlug Kaiserslautern 5:1, Osnabrück gewann in Wehen 1:0. Nur bei den Löwen geht der Trend weiter nach unten.
Ob Trainer Uwe Wolf für den spätestens jetzt beginnenden Abstiegskampf noch das Vertrauen von Sportdirektor Miki Stevic hat?
Ein Spiel als Abzugsbild. Als ob die Spieler den Bossen zum siebten Mal hintereinander aufzeigen wollten, woran es hapert beim Löwen. Egal, wie viel sie sich auch vornehmen, egal, wie gut die Abwehr an sich ordentlich organisiert ist, irgendwann verfallen sie in der Viererkette doch in diesen unerklärlichen kollektiven Sekundenschlaf. Und im Sturm sind sie noch dazu noch erschreckend harmlos. Gerade mal einen richtigen Torschuss schafften sie in Hälfte eins.
Da stand es schon längst 1:0 für die Hausherren. Tobias Werner hatte einen Freistoß schnell ausgeführt - zu schnell für die Löwen-Abwehrspieler; Michael Thurk verwandelte völlig freistehend fast am Rasen sitzend mit dem Kopf (20.). Ein Tor, typisch für die Löwen. Immer wieder kamen sie einen Schritt zu spät, immer wieder schienen sie überrascht von der Augsburger Lust am Fußballspiel. Ex-Löwe Daniel Baier nahm es bisweilen sogar mit drei Löwen gleichzeitig auf, auch Mourad Hdiouad narrte die Sechzger immer wieder.
Von Wolfs vor Devise „Kampf von der ersten Minute" setzten seine Spieler kaum etwas um. Doch auch Wolfs wüster Mannschaftsumbau verpuffte. Auf vier Positionen hatte er sein Team umgestellt, hatte Jose Holebas, Nik Ledgerwood neu ins Team gebracht, Antonio Rukavina zudem nach vorne ins Mittelfeld beordert und Fabian Johnson hinter die einzige Sturmspitze Benny Lauth gestellt. Überzeugen konnte niemand.
Das merkte auch Wolf. Nach der Pause brachte er Stürmer Manuel Schäffler für Sven Bender, später noch Stefan Aigner für Holebas (61.). Die besseren Chancen hatte aber weiter Augsburg: Werner etwa flankte mit dem Rücken zu Hofmann in den Strafraum - und traf fast (53.), Baier zog vom rechten Strafraumeck ab - und verpasste nur knapp. In der 71. Minute erlegte Thurk die Löwen endgültig. Per Foulelfmeter traf der Stürmer zum 2:0. Dann erhöhte der Ex-Hachinger Elton da Costa auch noch zum 3:0. Die 1860-Abwehrspieler hatten gepennt. Oder sich schon ihrem Schicksal ergeben?
Filippo Cataldo