Das Comeback von Pro1860
Fan-Initiative setzt sich mit ihren Forderungen durch. „Jetzt wirkt die Droge 1860 wieder”.
MÜNCHEN - Ihr Aufwand hat sich gelohnt. Mit großem Engagement war die Fan-Initiative Pro1860 die Jahresversammlung der Fußballabteilung in Planegg angegangen: Das erhoffte Ziel war das Ende des für nicht demokratisch befundenen Delegiertensystems. Und siehe da: „Wir hatten mit Zustimmung gerechnet”, so Pro-1860-Sprecher Hans Vo-nafka am Morgen danach, „aber nicht in dieser Deutlichkeit. Die Leute haben gezeigt, dass 1860 noch nicht gestorben ist.”
Nur 41 der 631 anwesenden Mitglieder verweigerten dem Antrag von Pro1860-Chef Herbert Bergmaier, bei der nächsten Delegiertenversammlung des Gesamtvereins für ein Mitgliedersystem zu votieren, die Zustimmung. Am Ende stimmten also auch viele Anhänger des Fanklubdachverbandes Arge für den Antrag. „Es gibt nicht mehr die typische Auseinandersetzung Pro1860 gegen Arge. Sondern jetzt heißt es: Alle für Veränderung”, so Vo-navka.
Für Pro1860 bedeutet dies nichts anderes als ein fulminantes Comeback auf der Löwen-Bühne. Noch vor einem halben Jahr diskutierten die Aktivisten über die Selbstauflösung der Initiative. Es war „Lethargie zu spüren”, sagte Vorstand Roman Beer. Nun jedoch sagt Vonafka: „Viele von uns wollten vor einem halben Jahr schon aufgeben. Es war fast vorbei. Einige hatten den Entzug fast schon hinter sich, jetzt wirkt die Droge 1860 wieder. Das ist schön zu sehen, es ist wieder Leben drin.”
Als nächstes wollen die Demokratie-Kämpfer um Vonavka, Bergmaier, Beer und Co. mit Vehemenz Antworten von 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer einfordern. Der hatte die meisten kritischen Fragen zu Investor Hasan Ismaik in Planegg unbeantwortet gelassen. Nun sagt Vonavka: „Schäfers Nullantworten stacheln einen an. Die Versammlung gibt einem Mut, dass den Leuten 1860 wieder so viel Wert ist, dass man sich nicht mehr lange rausreden kann.”