Das Biero-Experiment: "Mehr als gelungen"
München - Reiner Maurer nickte mehrfach, auf einmal war sogar ein kleines Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. Das war an diesem Abend schon etwas Besonderes, ansonsten hatte es nicht viel zu lachen gegeben für den Löwen-Trainer bei der 1:3-Schlappe in Düsseldorf. Nun versprühte er doch eine gewisse Zufriedenheit – und zwar dann, als er einen Mann lobte, den er zuletzt ziemlich oft lobte: Daniel Bierofka.
Zum dritten Mal in Folge hatte der 32-Jährige in Düsseldorf von Beginn an im Zentrum gespielt – und klar, beim kollektiven Untergang der Löwen gelang auch ihm nicht sonderlich viel. Doch sagte Maurer hinterher: „Das Experiment mit ihm in der Mitte ist mehr als gelungen. Ich bin sehr zufrieden, wie er die Rolle annimmt. Biero hat sich in der Zentrale absolut etabliert. Darauf kann ich jetzt bauen.”
Sportchef Florian Hinterberger fand: „Wie Biero die neue Rolle ausfüllt, ist wirklich sehr gut.” Für den Gelobten war die Versetzung ins Zentrum ein Umzug ins Glück – er kann sich einer Stammrolle erst mal sicher sein: „Meine eigentlichen Positionen außen sind mit Daniel Halfar und Stefan Aigner verbaut, da sind wir super besetzt. Das muss ich anerkennen. Also bin ich froh, dass ich mich im Zentrum von Woche zu Woche wohler fühle. Ich glaube, das sieht man auch.”
Stimmt. Denn wenn Bierofka dort an den Ball kommt, geht sein erster Blick stets nach vorne, oft wackelt er mit seinen trickreichen Finten seine Gegenspieler aus – Maurer weiß die riskante Spielweise zu schätzen, will nicht mehr auf sie verzichten und nimmt Bierofkas Defensivmängel gerne in Kauf.
Trotzdem beschert sie ihm aber ein Problem: Weil Maurer einen fitten und aggressiven Abräumer im Zentrum braucht – also entweder Dominik Stahl oder Kai Bülow – ist eine der zwei Positionen sowieso besetzt. Nun nimmt Bierofka den zweiten Arbeitsplatz im Zentrum ein. Fragt sich also: Was wird bloß aus dem Topzugang des Sommers, Collin Benjamin?
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