Darum musste 1860 in ROT auflaufen

München - Dieser Anblick ist für 1860-Fans ein wahrer Grauen. Neben blauen Trikots und weißen Hosen trugen Kapitän Christopher Schindler und seine Teamkollegen im Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim am Sonntag rote Stutzen, die sie extra vom Gastgeberverein ausgeliehen hatten. "Der Schiedsrichter hat unsere mit der Liga abgestimmte Trikotvariante abgelehnt.
Und Heidenheim weigert sich, in den eigenen Stutzen zu spielen", erklärten die "Löwen". Dabei ist in Münchner Fußballkreisen die Farbe Rot eigentlich ausschließlich dem enteilten Rivalen FC Bayern vorbehalten. "Wir bitten um Euer Verständnis!", schrieb der TSV 1860 insofern an seine Anhänger.
"Ist die frage ihr Ernst? Ich bin Trainer! Meinen Sie, ich kümmere mich um die Ausrüstungen unserer Mannschaft? Ich bin damit nach dem Aufwärmen konfrontiert worden: Ich kann die dann nicht mehr in die Kabine schicken zum Stutzen wechseln.Wir haben die Löwen freundlicherweise noch Stutzen geliehen, weil sie anscheinend keine anderen dabei hatten", sagte Heidenheim-Coach Frank Schmidt nach dem Spiel.
Löwen-Trainer Torsten Fröhling sah es freilich ganz anders: „Es war nicht so gut für die Jungs und für die Fans, dass wir damit aufgelaufen sind, weil wir Sechzig sind. Das war die Höchststrafe für uns! Das hätte anders geregelt werden können, war ja eigentlich auch anders geregelt. Fair Play ist für mich etwas anders. Es ist schade, dass wir zusätzlich noch einen auf die Fresse gekriegt haben. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen, wir hätten uns ein dieser Situation anders verhalten. Es war das Mindeste, dass wir vor den Fans die Stutzen ausgezogen haben.“
Und auch Löwen-Kapitän Christopher Schindler, der auf dem Feld noch vehement mit Schiedsrichter Christian Dingert diskutiert hatte, freute sich nicht über das Stutzen-Problem: "Das hat mit dem Fußballspielen natürlich nichts zu tun, aber Fakt ist: Rot ist natürlich die Farbe, mit der die Fans uns am wenigsten sehen wollen."