"Dann muss man irgendwas unternehmen"

Breite Kritik am TSV 1860. Vier Ex-Löwen sprechen über die Krise und Lösungsansätze
Markus Merz |
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Ex-Löwe Olaf Bodden
sampics/Augenklick 3 Ex-Löwe Olaf Bodden
Rainer Berg.
sampics/Augenklick 3 Rainer Berg.
Bernd Patzke (69 Jahre, 28 Spiele in der Meistersaison): Wohnt in der Ottostraße in der Innenstadt, kommt regelmäßig zu Heimspielen.
Augenklick 3 Bernd Patzke (69 Jahre, 28 Spiele in der Meistersaison): Wohnt in der Ottostraße in der Innenstadt, kommt regelmäßig zu Heimspielen.

MÜNCHEN Die Löwen in der Krise, und alle fühlen mit. Ob Fans oder Ex-Spieler – das Umfeld verfolgt die Schieflage des TSV 1860 (nur ein Punkt aus vier Partien) mit einer gewissen Sorge.
Doch was ist die Lösung, was das Patentrezept in dieser Lage? Erreicht Trainer Reiner Maurer die Spieler noch oder vermittelt er dem Team einfach das falsche Spielsystem? Sind die Spieler nicht gut genug für den Aufstiegskampf oder fehlt ihnen schlicht der Wille? Viele Fragen, viele Antworten. Die AZ hat mit vier Ex-Spielern über die derzeitige Schieflage des TSV 1860 gesprochen:

Fredi Heiß (bei den Löwen von 1959 bis 1970): „Mich erfüllt die derzeitige Situation mit Angst und Sorge. Es schaut wirklich nicht gut aus. So kann es einfach nicht weitergehen. Jeder muss jetzt alles geben, muss kämpfen. Dann honorieren die Fans das auch. Wenn der Trainer die Mannschaft so einstellt, wie Robert Schäfer (Geschäftsführer, d. Red.) das sagt, dann muss von den Spielern jetzt mehr kommen. Die Geschichte, dass ein Trainer in einer solchen Situation nicht den besten Stand hat, kennt ja jeder. Ich persönlich sehe aber keinen Grund, jetzt reinzuhauen. Und auf den Aufstieg wetten, wie ich das jedes Jahr mache, werde ich weiter, solange ich mir das leisten kann.”



Olaf Bodden (1994-1998): „Wenn Reiner Maurer die nächsten zwei Spiele verliert, dann ist er weg. Das weiß er selbst am besten. Der Zug nach oben ist jetzt erstmal abgefahren. Deshalb spielt Präsident Dieter Schneider mit seinen Ankündigungen auch mit offenem Visier. Ein Problem ist in dieser Saison sicher, dass ein Kevin Volland und Stefan Aigner nicht adäquat ersetzt worden sind. Dabei gibt es auf dem Markt doch genügend Spieler mit dem entsprechenden Potenzial. Mannschaften wie Braunschweig machen das doch vor. Außerdem würde ich, wenn ich Trainer wäre, anders trainieren und anders spielen lassen. Aber ich bin ja nicht Trainer bei den Löwen. Und die Philosophien sind ja oft ziemlich unterschiedlich.”



Rainer Berg (1990-1997, einst mit Reiner Maurer aufgestiegen): „Ich war lange in diesem Verein, natürlich lässt mich die derzeitige Situation nicht kalt. Ich glaube allerdings nicht, dass die Mannschaft die Qualität hat, um mit einem anderen Trainer schon bei 25 oder mehr Punkten zu stehen. Ich drücke dem Reiner Maurer jetzt einfach die Daumen, dass er das wieder hinkriegt. Aber Fußball ist nun mal ein Ergebnissport. Und wenn die Ergebnisse nicht stimmen, dann gerät der Trainer eben unter Druck. Solche Sachen, die Daniel Halfar da gesagt hat, hätten aber lieber intern geäußert werden sollen.”



Bernd Patzke (1964-1969 und 1983 bis 1984): „Für mich ist das unfassbar. Da stehen so viele Nationalspieler auf dem Feld. Und dann spielen die so einen Mist. Eine echte Katastrophe ist das. Ich weiß zwar nicht, ob die Spieler die Vorgaben des Trainers umsetzen. Klar ist aber auch, dass jetzt von allen mehr kommen muss. Und im Winter sollten die Löwen einen Kreativen fürs Mittelfeld holen. Da sind ja überhaupt keine Ideen drin. Der Benny Lauth vorne drin tut mir richtig leid. Ich hoffe nur, dass die Jungs die nächsten Spiele gewinnen. Aber sicher ist auch: Wenn’s nicht läuft, läuft es nicht. Dann muss man irgendetwas unternehmen.”

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