Dank Maurer: Löwen fit wie nie

Coach Reiner Maurer hat seine Mannschaft dank klug dosiertem Training zur wohl konditionsstärksten der Liga geformt. 1860 kassierte kein Gegentor in den letzten 20 Minuten.
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Stefan Bell springt auch nach dem Training noch fidel umher.
az Stefan Bell springt auch nach dem Training noch fidel umher.

MÜNCHEN - Coach Reiner Maurer hat seine Mannschaft dank klug dosiertem Training zur wohl konditionsstärksten der Liga geformt. 1860 kassierte kein Gegentor in den letzten 20 Minuten.

Reiner Maurer zieht seine Mundwinkel nach oben, sein Lachen wirkt spitzbübisch. „In der letzten Viertelstunde sind wir sehr stabil und gehören deswegen zu den besten Mannschaften, die die Liga zu bieten hat“, sagt der Löwen-Coach.

Und damit hat er recht. Tatsächlich haben die Löwen in der laufenden Spielzeit noch keinen einzigen Gegentreffer in den letzten 20 Spielminuten des Spiels kassiert (nur beim Pokalspiel beim Bundesligisten Köln traf Lukas Podolski kurz vor Schluss), die Löwen haben dagegen in der Endphase schon mehrfach getroffen: gegen Osnabrück, in Karlsruhe und zuletzt gegen Aachen, als Benny Lauth acht Minuten vor Schluss zum 2:1 einnetzte. Zudem hatte der Stürmer ja auch das Spiel gegen Union Berlin mit seinem Tor in Minute 68 zum 1:0 entschieden. Sind die Sechzger also das konditionell fitteste Team der Liga?

„Hintenraus“, erklärt Maurer, „lassen wir nicht nach. Wir haben sogar oft die Frische, um noch mal zuzulegen.“ Wieso das so ist? Maurer: „Das hat auch mit einer gewissen Dosierung im Training zu tun.“ Die Spieler geben ihm recht, Kapitän Daniel Bierofka etwa sagt anerkennend: „Der Trainer ist ein absoluter Fachmann, wenn es um Trainingssteuerung und Laktatwerte geht. Er weiß genau, wann er Gas geben muss und wann er Gas rausnehmen muss. Und das kommt uns vor allem in den Schlussphasen zugute.“

In der vergangenen Saison unter Ewald Lienen hatten sich die Trainingseinheiten zum Teil sehr lange hingezogen und wirkten mehr ermüdend, denn ermunternd. „Da haben einige im Kopf abgeschaltet, was nach einer gewissen Zeit auch ganz normal ist“, sagt Löwen-Physiotherapeut Stephan Rainer. Momentan sei das ganz anders.

Am Donnerstag etwa, dauerte das Vormittagstraining nur knapp eine Stunde. Doch das heißt nicht, dass es dieser – oder vielen anderen – Einheiten an Intensität mangeln würde. „Wir trainieren zwar nicht ganz so lange, dafür ist aber oft so viel Zug drin, dass ich oft danach nur noch ins Bett fallen will“, sagt Verteidiger Stefan Buck, „trotzdem schafft es der Trainer, dass wir im Spiel keine schweren Beine haben. Er legt großen Wert auf dosierte Übungen und die nötige Regeneration nach der Belastung. Darum sind wir in einem sehr guten Zustand und haben am Ende noch die Kraft, auch mal ein Ergebnis zu erzwingen.“

Dass die Physis der Profis auch Auswirkungen auf deren Psyche haben kann, ist im Leistungssport hinlänglich bekannt. Und genau dieser Effekt lässt sich am Auftreten der Sechzger bestens dokumentieren. „Wenn man schon vor dem Anpfiff weiß, dass man am Ende mehr zuzulegen hat als der Gegner, dann geht man doch schon mit einem guten Gefühl in ein Spiel rein“, erklärt Bierofka. „Ich habe diese Saison jedenfalls noch keinen Gegner erlebt, der uns am Ende läuferisch überlegen war." Selbst über Bierofka, der sich die nötige Fitness nach der ewig langen Verletzungspause ja erst wieder erarbeiten musste, sagt Maurer nun: „Auch er hat in den letzten Minuten noch ein paar Tropfen im Tank. Damit passt er sich dem guten Zustand der Mannschaft an.“

Als die Löwen vor ziemlich genau einem Jahr 0:1 in Cottbus verloren, wo sie jetzt am Sonntag wieder antreten (13.30 Uhr, Sky und Liga total live), erspielten sie sich in der zweiten Halbzeit keine einzige Chance und wirkten platt. Das soll nun anders laufen. „An der Kraft wird es dieses Mal bestimmt nicht scheitern“, sagt Bierofka.

Marco Plein

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