Daniel Bierofka: "Ich muss einfach funktionieren"

Bodenmais - Daniel Bierofka reiste erst in der Nacht auf Freitag ins Trainingslager des TSV 1860 nach Bodenmais, am Samstagabend war der 39-Jährige auch schon wieder weg und überließ die Betreuung der beiden Testspiele rundherum am Donnerstag gegen den FC Dingolfing (5:0) und den VfB Eichstätt am Sonntag (14 Uhr, hier im AZ-Liveticker) seinem Platzhalter Günther Gorenzel.
Dazwischen hatte Bierofka die Trainingseinheiten geleitet und auch die Zeit gefunden, über seine Lage zwischen Sechzgern und Trainerlehrgang und die Aussichten der Sechzger vor Saisonstart zu sprechen. Zudem erklärte er, was er mit Simon Lorenz vorhabe, sollte der Transfer denn klappen. Bierofka sprach über...
Daniel Bierofka: Der TSV 1860 ist Genuss
…das Trainingslager: „Es ist einfach schön, bei der Mannschaft zu sein. Ich genieße jeden Tag. Schade, dass es immer relativ kurz ist. Es macht einfach Spaß.“
…schwitzende Löwen: „Wir haben intensiv trainiert. Es ist die dritte Woche der Vorbereitung. Man merkt, dass sich die neuen Spieler anpassen, auch von der Trainingsintensität. Sie stecken alles besser weg und gewöhnen sich an die Abläufe, das hat man auch gegen Basel gesehen. In Dingolfing haben einfach zu langsam gespielt, wir brauchen mehr Tempo .Jetzt kommen wir demnächst mit Kössen in die vierte Woche, dann geht es in den Feinschliff gegen zwei Top-Mannschaften (Basaksehir Istanbul und SV Sandhausen, d. Red.). Danach sind wir ganz gut vorbereitet, glaube ich.“
…seine nächste Auszeit ab kommenden Sonntag: "Ich bin für neun Tage in Finnland bei der U19-EM, zur Analyse von Spitzenfußball."
…den Kader: „Es kann sein, dass Leon Klassen und Dennis Dressel nächste Woche nicht mehr dabei sein werden, die müssen bei der U21 spielen. Da ist Eröffnung und da wollen wir eine gute Mannschaft auf den Platz stellen.“
Transfer von Simon Lorenz hakt noch
…die Verpflichtung von Simon Lorenz: „Das ist ein Thema für Günther Gorenzel. Ich kann nur sagen: Er ist ausgebildet bei der TSG Hoffenheim, hat unter Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco gespielt. Er hat diese typische Hoffenheim-DNA, nach vorne verteidigen, hoch verteidigen. Er ist ein sehr guter Athlet, sehr schnell und sehr robust, aber trotzdem erst 21. Jetzt schauen wir, ob es zustande kommt. Entweder klappt das noch mit ihm, oder nicht - aber damit ist die Kaderplanung beendet.“
…Abwehrprofile: „Man muss ein bisschen aufpassen mit diesen Spielerprofilen: Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Dass Jan Mauersberger nicht mehr der Schnellste ist, das ist auch klar. Dafür hat er eine brutale Erfahrung, er ist groß, ist kopfballstark, er ist ein Typ und stellt was dar auf dem Platz. Wenn wir tief verteidigen, ist er besser. Es macht das Leben für mich als Trainer aber leichter, wenn ich mehrere Varianten habe.“
Meditation mit Löwe Herbert Paul?
…den meditierenden Herbert Paul: „Vielleicht wäre das auch was für mich, da muss ich ihn mal fragen. Schlecht wäre es nicht, ab und zu mal Ruhephasen zu haben. Davon hab‘ ich momentan ganz wenige. Ich muss einfach funktionieren - Augen zu und durch. Ich kann mich relativ gut in etwas reinbeißen. Manche legen das als Schwäche aus, ich sehe es eher positiv.“
…ein Rhetorikseminar in Hennef: „Gerade Gespräche, wie ich sie mit den Medien führe, waren wichtig. Es war für mich nicht neu, aber es wurde einem schon ein paar Tools an die Hand gegeben, wie man die ein oder andere Frage mal umschiffen kann. Mal schauen, wie das bei 1860 funktioniert.“ (lacht)
…Spielerinterviews: „Die Spieler sollen so sein, wie sie sind. Wir wollen ja nicht nur glattgebügelte Typen haben. Wenn sie eine Meinung haben, dann sollen sie es sagen - manchmal müssen dann auch mit der Reaktion leben. Das ist ganz normal.“
Duell mit 1. FC Kaiserslautern ein "Highlight"
…den Auftakt auf dem Betzenberg: „Lautern ist gleich ein Highlight. Das ist super für uns, da können wir hinfahren ohne Druck. Gleich gegen einen Absteiger, der ein Topfavorit um den Aufstieg ist. Mal schauen, inwieweit sie sich gefunden haben, inwieweit wir uns gefunden haben.“
...die Umfrage unter Drittligatrainern, bei der fünf Kollegen 1860 als Aufstiegsaspiranten sehen: "Da müsste man auch fragen, wie viele uns als Abstiegskandidaten sehen. Davon halte ich nichts."
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