Daniel Bierofka: "Erstliga-Coach? Okay!"

Daniel Bierofka spricht im AZ-Interview über seine Trainerkarriere, den Saisonauftakt der Profis und den neuen Chef-Löwen Runjaic.
Matthias Eicher |
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Tritt am Sonntag beim Amateurderby gegen den FC Bayern an: Daniel Bierofka, U-21 Trainer bei 1860.
Rauchensteiner/Augenklick Tritt am Sonntag beim Amateurderby gegen den FC Bayern an: Daniel Bierofka, U-21 Trainer bei 1860.

München - Die AZ hat mit TSV-U21-Coach Daniel Bierofka gesprochen, der die Löwen als Interims-Trainer in der letzten Saison vor dem Abstieg bewahrt hat. Themen waren unter anderem die aktuelle Form der Sechzger und sein Verhältnis zum neuen Löwen-Trainer Kosta Runjaic.

AZ: Herr Bierofka, Sie haben Anfang der Woche Ihren A-Trainerschein erworben. Herzlichen Glückwunsch!
DANIEL BIEROFKA: Danke! Gar nicht so einfach, das mit der U21 unter einen Hut zu bringen. Ich weiß zwar, dass ich bestanden habe, die Noten gibt’s aber erst in zwei Wochen. Ich denke, es hat gepasst.

Nun fehlt Ihnen nur noch die höchste Lizenz: Wann ist der Fußball-Lehrer geplant?
Theoretisch könnte ich es in einem Jahr in Angriff nehmen. Das ist eine weltweit fast einzigartige Ausbildung. Wenn sie mich lassen, werde ich mir das definitiv irgendwann antun.

Mit den drei Sensations-Siegen aus drei Spielen in der letzten Saison sind Sie zum Retter des TSV 1860 avanciert. Der Verein hatte ja bereits erklärt, sich einen Urlöwen als Trainer heranziehen zu wollen.
Wenn die Löwen einen guten Trainer haben, brauchen sie mich ja gar nicht heranziehen (lacht). Aber das erledige ich sowieso selbst. Ich versuche, das zu beeinflussen, was ich beeinflussen kann: Mir so viele Dinge wie möglich aneignen, um ein ordentlicher Trainer zu werden.

Hier gibt's den Liveticker der Runjaic-PK zum Nachlesen

Gibt es etwas, das Sie sich von Profi-Trainer Kosta Runjaic abschauen konnten?
Wir hatten bisher nicht viel miteinander zu tun, hatten beide viel Stress. Er hat seine ersten Wochen bravourös gemeistert, mit der Integration der ganzen Neuzugänge. Bisher hatten wir hauptsächlich kurze Gespräche über die Abstellung unserer Talente. Wenn er sie braucht, kann er sie haben, dazu sind wir ja da. Unser Auftrag ist, die Jungs zu fördern. Und wenn nicht, können sie bei mir Spielpraxis sammeln.

Nach der Auftaktpleite in Fürth gab es zuletzt zwei Siege.
Es war klar, dass es nach dem Riesen-Umbruch nicht einfach wird und man eine gewisse Geduld braucht. Man hat jetzt schon gegen Bielefeld und den KSC gewonnen, dabei viele gute Ansätze gesehen, gerade im Spiel nach vorne. Runjaic ist ein Entwicklungstrainer, er wird die Mannschaft dorthin bringen, wo er sie haben will – und dann werden wir eine gute Saison sehen.

Rückkehrer Stefan Aigner hat jetzt schon bewiesen, dass er wertvoll ist.
Aiges ist der Königstransfer. Mir war klar, dass er einschlägt: Er ist voll im Saft, ist 29 und könnte locker noch Bundesliga spielen. Er kommt in eine Mannschaft, die gut zu ihm passt, er kann seine Schnelligkeit ausspielen. Wenn er die Mannschaft mitreißen kann, steht einer guten Saison nichts mehr im Wege.

Lesen Sie hier: Runjaic über Adlung und Andrade - "Was viele nicht sehen..."

Vielleicht kann Runjaic ja auch für Sie Vorarbeit leisten: Nach einer Umbruchssaison heißt die Mission: Aufstieg.
Erstliga-Coach fände ich okay (lacht). Aber das ist hypothetisch und Zukunftsmusik. Ich bin Realist, lebe im Hier und Jetzt. Man weiß nie, was die Zukunft bringt, ob ich hierbleibe bei Sechzig. Wenn der Verein und Runjaic Erfolg haben, ist es ja super. Dann könnte es sein, dass ich meine Meriten vielleicht erst woanders sammeln muss.

Zurück zu Ihrer eigenen Mannschaft: Mit der U21 rangieren Sie in der Regionalliga Bayern mit erst einer Niederlage auf Rang zwei.
Wir hatten in jedem Spiel einen Altersdurchschnitt von zirka 19,5 Jahren und sind Zweiter. Damit können wir sehr zufrieden sein. Meine Maxime ist aber: Zufriedenheit ist Stillstand. Ich will immer weiter. Ich versuche einfach, ihnen jeden Tag das vorzuleben, was ich von ihnen erwarte. Meine Mannschaft hat einen sehr guten Charakter, sie gibt nie auf und glaubt immer an ihre Chance.

Das könnte auch beim Amateurderby am Sonntag um 15 Uhr gegen die kleinen Bayern eine Rolle spielen.
Wir haben am Sonntag eine tolle Möglichkeit, vor einem tollen Publikum in einem tollen Stadion gegen einen tollen Gegner Fußball zu spielen – was gibt‘s denn Schöneres? Wir freuen uns riesig drauf und wollen den Bayern einen richtigen Fight bieten.

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