Daniel Adlung vor der Rückkehr: Der Nächste, bitte!
München - Basketballtrikot, Kappe mit Schirmchen nach hinten, Schiene am Knie: So stand der verletzte Ex-Löwe Korbinian Vollmann vom SV Sandhausen am Donnerstag an der Grünwalder Straße hinter der Bande, um seinen alten Kollegen beim Training zuzuschauen. Ist er nach Timo Gebhart, Markus Ziereis und Philipp Steinhart der nächste Rückkehrer? Das nicht. "Ich habe einen Außenbandriss und einige Untersuchungen in München", erklärte er über seinen Besuch in der Stadt.
Aber: Ein Vollmann-Kumpel gilt als heißer Anwärter fürs alte und neue Löwen-Leiberl. Daniel Adlung, 29-jähriger Mittelfeldspieler und ehemaliger Vize-Kapitän der Sechzger, könnte bald wieder auf Giesings Höhen kicken. Seine Rückholaktion steht mehreren Medienberichten zufolge auf der to-do-Liste von 1860-Trainer Daniel Bierofka.
Der wollte sich auf AZ-Nachfrage nicht in die Karten schauen lassen: "Morgen", antwortete er nur darauf, ob er Auskunft über eine mögliche Adlung-Wiederkehr geben könne und verwies auf die Pressekonferenz vor dem Spiel in Seligenporten. Bierofka hatte allerdings vor Wochen angemerkt, dass man im offensiven Mittelfeld "auf der Acht" durchaus noch nachlegen könne – eine von Adlungs Positionen.
Adlung will sich nicht äußern
Der vereinslose Akteur selbst ließ ausrichten, dass er sich derzeit nicht äußern wolle. Auch sein Berater wollte etwaige Verhandlungen nicht kommentieren. Drei Protagonisten, kein Dementi – klingt fast danach, als würde da tatsächlich etwas laufen zwischen Adlung und 1860. Innerhalb des Teams hat der U21-Europameister, dem der große Durchbruch nie gelang, auch noch einen großen Befürworter: Sascha Mölders.
"Adlung hat Wahnsinns-Qualitäten. Erfahrener Spieler, guter Spieler, super Typ – es wäre eine Riesen-Sache für uns", schwärmte der Torjäger über den alten und womöglich auch neuen Kollegen, der für 1860 in 117 Pflichtspielen 12 Treffer und 18 Assists sammelte: "Ich habe es nicht zu entscheiden, aber wenn wir so einen bekommen könnten, würd‘ ich ihn nehmen."
"Qualität kann man immer brauchen"
Routinier Jan Mauersberger äußerte sich zurückhaltender: "Ich kann dazu nichts sagen, das muss der Verein entscheiden. Er hat ja noch keinen neuen Verein. Er ist ein guter Spieler, und klar, aus Vereinssicht: Qualität kann man immer brauchen. Von daher spricht nichts gegen ihn", so der aktuelle Vize-Kapitän, um hinterherzuschieben: "Andererseits haben wir einen recht großen Kader und sind gut gestartet."
Kein Wunder, dass auch Trainingsgast Vollmann Spezl-Werbung betrieb. "Er hat ja noch nirgends unterschrieben. Das muss der Adi wissen, ob er das sich vorstellen kann. Ich weiß bloß, was er für ein Fußballer ist und welche Qualität er hat", erklärte der 23-Jährige und fügte an: "Ich habe ihn neben dem Platz als einen Riesen-Menschen kennengelernt. Auf dem Platz ist er ein Führungsspieler, der mit seiner ganzen Erfahrung vorangeht."
Seine fußballerischen Fähigkeiten seien im letzten halben Jahr, als Adlung unter Ex-Trainer Vitor Pereira nicht mehr berücksichtigt wurde, "zwar untergegangen", dennoch gebe es laut Vollmann daran "absolut nichts zu bezweifeln". Mal sehen, ob bald auch Zweifel an Adlungs neuem Kontrakt beim Ex-Klub ausgeräumt werden.
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