"Da kriege ich einen Vogel": TSV-1860-Präsident Robert Reisinger kritisiert Investor Hasan Ismaik

München - Wenn ein Oberlöwe fuchsteufelswild wird: Wie 1860-Präsident Robert Reisinger auf der Mitgliederversammlung der Sechzger am vergangenen Sonntag durchblicken ließ, habe der 59-Jährige bei den Löwen entnervt klargestellt, im Umgang mit den Gesellschaftern keine unterschiedlichen Maßstäbe anzulegen.
"Wenn Hasan Ismaik in sein eigenes Unternehmen investiert, ist das keine Schenkung. Seit ich das in einem Wutanfall der Geschäftsführung mitgeteilt habe, wird dort beiden Gesellschaftern gedankt", meinte Reisinger über die monetäre Unterstützung beider Gesellschafter für die ausgegliederte Profifußballabteilung.
"Haben Sie jemals Schlagzeilen über den Verein gelesen": Reisinger attackiert Ismaik
"Es heißt immer, dass Ismaik mit seiner Finanzspritze die Saison sichert. Haben Sie jemals Schlagzeilen über den Verein gelesen? Nein!" Dabei unterstützt der Mutterverein die Profis durch den Erhalt des preisgekrönten Nachwuchsleistungszentrums Jahr für Jahr.
Reisinger stellt zudem klar, dass der TSV aus seiner Sicht in der Ära Reisinger seit dem Absturz in die Regionalliga 2017 nicht auf der Stelle trete. "Wenn ich höre, seit Reisinger herrscht bei 1860 stillstand, dann kriege ich einen Vogel!"
TSV 1860: "Wir bezahlen heute noch für die Unvernunft der vergangenen Tage"
"Die Wahrheit ist ganz einfach: Wir bezahlen heute noch für die wirtschaftliche Unvernunft der vergangenen Tage"; sagte der Unternehmensberater und kritisiert damit Ismaik und das Handeln seines Vorgängers Peter Cassalette, als 1860 gerade in der Abstiegssaison eine zweistellige Millionensumme an Schulden aufgebaut habe. Den seitdem erfolgten Konsolidierungskurs verteidigte er vehement: "Sein Investment kostet unseren Mitgesellschafter aktuell so wenig wie noch nie."
Bezüglich einer etwaigen Etaterhöhung schilderte er Gesprächsbereitschaft: "Wenn Sportbudget gesteigert werden soll, um das Ziel Aufstieg zu erreichen, ist das durchaus möglich: durch Sponsoring unseres Mitgesellschafters, Transfererlöse oder eine Kapitalerhöhung." Vielleicht sogar, ohne den beschriebenen Vogel zu kriegen.