Comeback von Ex-Löwe Costa scheitert am Geld
MÜNCHEN - Ex-Löwe Rodrigo Costa würde gerne in die Bundesliga zurückkehren, doch ein Angebot des FC Ingolstadt lehnte er nach einer Woche Probetraining ab: "Der Verein hat mir weniger geboten als ich mir vorgestellt habe".
Am Dienstag Nachmittag saß Ex-Löwe Rodrigo Costa (33) schon wieder im Flieger – Richtung Rio. Dabei wollte der Brasilianer nach einem einwöchigen Probetraining beim Zweitliga-Aufsteiger FC Ingolstadt eine neue sportliche Heimat finden. Wie Costa sagt, hätten sie ihn auch genommen, wenn da nicht das liebe Geld gewesen wäre. "Der Verein hat mir weniger geboten als ich mir vorgestellt habe", erzählte Costa vor dem Abflug nach Südamerika der AZ und sagte dann enttäuscht ab: "Aber so ist eben Fußball. Fit bin ich jedenfalls."
Costa wartet nun auf neue Anfragen aus Deutschland. "Mir hätte es in Ingolstadt sehr gut gefallen. Mit Thorsten Fink hat der Klub einen Riesen-Trainer, den man bald in der Bundesliga sehen wird – und Ingolstadt hat auch eine Mannschaft, die eine große Perspektive vor sich hat." Doch vorerst ohne Costa. Seine Hoffnung: "Vielleicht meldet sich Ingolstadt in der Winterpause ja wieder, wenn's Probleme gibt…"
Freilich, derzeit hat der Audi-Klub keinen Bedarf: Nach dem jüngsten 3:0-Triumph bei Spitzenreiter Mainz und dem Sprung auf Rang neun der Zweiten Liga will Fink keine Unruhe in die Mannschaft bringen – was Costa auch versteht. "Dafür muss man Verständnis haben."
Vor seiner Rückkehr nach Brasilien schaute Costa auch bei dem Verein vorbei, den er immer noch als seine "große Liebe" bezeichnet: Dem TSV 1860, für den der heißblütige Profi von 2002 bis 2006 verteidigte und dort zum Liebling der Kurve aufstieg. Die 0:1-Pleite gegen Oberhausen verfolgte Costa in der Nordkurve der Allianz Arena – inmitten der Fans. "Das war ein kleines Dankeschön, ich liebe diesen Verein, diese Fans – das werde ich mein Leben lang nicht vergessen." Aufgefallen ist ihm am Sonntag bei seinem Stadion-Besuch vor allem ein Löwe. "Die Nummer 17 – Sven Bender", sagt Costa. "Der Junge hat alles, in ein paar Jahren wird der deutscher Nationalspieler sein. Er ist groß, hat eine tolle Übersicht."
Oliver Griss