Chip im Hemd: Volle Kontrolle über die Löwen beim Derby
München – Sport1, das die Partie live im FreeTV überträgt, hat eine Kooperation mit dem Daten-Dienstleister Kinexon geschlossen, um künftig noch präzisere Informationen von Fußballspielen zu erhalten. Dazu werden die Spieler und der Ball "gechipt": An ihren Trikots werden die Spieler eine 16 Gramm schwere und circa Streichholzschachtel-große Karte tragen, die sämtliche Aktionen präzise erfasst.
Der Chip erfasst unter anderem die Bewegungsgeschwindigkeit und den Laufweg des Spielers und sendet diese Daten in Echtzeit an einen Server. Dort laufen auch die Daten eines Chips ein, der in den Ball implementiert wurde und Flugbahn und Geschwindigkeit aufzeichnet. So können einzelne Spielzüge oder das gesamte Spiel nicht nur hochpräzise analysiert werden, sondern auch in Echtzeit digital nachgestellt werden. Per Live-Graphik werden die Daten dann on-Air eingebunden und sollen das prestigeträchtige Duell für die Fernsehzuschauer so noch interessanter machen.

So funktioniert die Datenerfassung. Grafik: Kinexon
Für die Löwen ist das Erfassen dieser Daten bereits seit einiger Zeit Alltag – allerdings kam das System bislang immer nur im Training zum Einsatz. Nun also die Premiere in einem Ligaspiel. Und man denkt bei Sport1 auch schon weiter: In Zukunft will man noch mehr Daten ermitteln und einzubinden - selbst Daten, die heute nicht einmal in der 1. Bundesliga zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel die Sprunghöhe bei Kopfbällen oder die Passgeschwindigkeit im Spielaufbau.
Dirc Seemann, Chefredakteur von Sport1 zeigt sich begeistert: "Durch die Integration der Spieldaten von Kinexon Sports bieten wir den Fans unsere Regionalliga-Übertragungen auf einem noch höheren Level. Bei der Live-Kommentierung der Partie ergeben sich dadurch neue Analyse-Möglichkeiten."
Und auch Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser sieht in der Kooperation Vorteile für Mannschaft und Fans: "Wir freuen uns, das Derby gegen den FC Bayern München II durch Live-Leistungsdaten auf höchstem Niveau präsentieren zu können. Dies ermöglicht uns eine noch bessere Spielanalyse und erhöht die Attraktivität für unsere Fans."
Einziger Wermutstropfen: Es werden ausschließlich die Spieler des TSV 1860 mit den Chips ausgestattet. Für eine vollumfängliche Analyse müssten jedoch beide Teams entsprechende Daten liefern.
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