Brisanz und eine Prise Euphorie: Der TSV 1860 schnürt den Transfer-Hattrick

München - Ganz schön ausgeklügelter Plan, Sechzig: Eigentlich hätten die Löwen ja schon beim Heim-Abschluss im neuen Trikot gegen Arminia Bielefeld für ein letztes Fußballfest der Saison 2024/25 und damit Aufbruchsstimmung für die neue Spielzeit sorgen können.
Doch nix war's mit der weiß-blauen Herrlichkeit, der äußerst laue Sommerkick endete nach satten 13 verabschiedeten Spielern mit 0:2. Doch getreu des Mottos "Mund abputzen, weitermachen!" folgte nach einer Saison zum Vergessen nur zwei Tage später ein Transfer-Hattrick: Mit dem Hachinger Torjäger Patrick Hobsch, Halles Spielmacher Tunay Deniz und Youngster Florian Bähr hat der TSV 1860 gleich dreifach auf dem Transfermarkt zugeschlagen.
13 Abgänge, drei Neue: Großer Umbruch beim TSV 1860
"Ich freue mich sehr, dass ich künftig für den TSV 1860 München auflaufen darf. Jedes Kind kennt die Löwen und das Grünwalder Stadion", sagte der erste offizielle Neuzugang Bähr voller Pathos: "Ich freue mich darauf, meine Mitspieler und die Fans kennenzulernen und in Weiß und Blau auflaufen zu dürfen." Nach insgesamt 15 Abgängen und bisher nur der einen Vertragsverlängerung von Kapitän Jesper Verlaat hat es der TSV vollbracht: Neulöwen-Alarm!
Der 21 Jahre junge Linksverteidiger kommt von Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück, hat in der abgelaufenen Zweitliga-Saison aber gerade mal 42 Spielminuten hinter sich, verteilt auf fünf Saison-Einsätze. "Florian Bähr ist ein hochtalentierter junger Außenverteidiger mit einem sehr starken linken Fuß, der sich mit viel Offensivdrang in die Vorwärtsbewegung einschalten kann", sagte 1860-Sportboss Christian Werner: "Mit ihm gehen wir den aufgezeigten Weg, junge deutsche Talente in unser Team einzubauen."
Im dritten Anlauf: Sohn von Ex-Löwen-Stürmer Bernd Hobsch dann doch zu Sechzig
Mit Spielmacher Deniz ist laut "Bild" auch der zweite Neuzugang fix. Der Mann mit zehn Toren und sieben Assists soll bis 2026 unterschrieben haben. Es wäre der sinnige, ablösefreie Wechsel eines torgefährlichen Routiniers, der bisher allerdings noch nicht bestätigt ist.

TV-Sender "Sky" berichtete wenig später über den dritten Neulöwen im Bunde: Hachings Hobsch, Sohn von Ex-Löwen-Sturmtank Bernd Hobsch, der nach AZ-Informationen schon zwei Mal um ein Haar bei Sechzig gelandet wäre. Zuletzt, unter Trainer Maurizio Jacobacci, hatte 1860 aber keine Ablöse berappen wollen. Nun kommt Hobsch, der mit einigen TSV-Profis auf der Party-Insel Mallorca gesehen wurde, für lau und bis 2026 – plus ein Jahr Option.
Viele Abgangskandidaten wären gerne beim TSV 1860 geblieben
Doch noch eine Prise Euphorie also, nachdem die abgelaufene Spielzeit und das dafür symptomatische Saisonfinale gegen die Arminen eher die Verdrängungsmechanismen in Gang setzen auf Giesings Höhen. "Ich glaube, die Spannung war ein bisschen raus", sagte Sturm-Bulle Fynn Lakenmacher, der sich zu Erstliga-Absteiger Darmstadt 98 verabschiedet: "Ich hätte mir auch vorstellen können, bei Sechzig zu verlängern, aber im Endeffekt hat mich die neue Herausforderung gereizt."

1860-Urgestein Phillipp Steinhart, die Spielmacher Albion Vrenezi und Eroll Zejnullahu, die Mittelfeldspieler Manfred Starke und Niklas Tarnat, die Rechtsverteidiger Kilian Ludewig und Kaan Kurt, sowie Torhüter Julis Schmid und die Youngster Milos Cocic und Devin Sür wären vermutlich alle mehr oder weniger gerne geblieben, doch sie wurden allesamt verabschiedet. Zudem verlor 1860 Junglöwe Mansour Ouro-Tagba ablösefrei. Es steht ein weiterer Umbruch bevor – doch nun zumindest auch mit dem ersten Neulöwen-Trio.