Bommer: Keine Gnade für Kurz

Rudi Bommer, der Ex-Löwen-Coach, kommt am Montag mit dem MSV Duisburg in die Allianz Arena - und kann Schicksal für den Kollegen Marco Kurz spielen.
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Ex-Löwen-Trainer Rudi Bommer will am Montag mit Duisburg drei Punkte - egal, was dann mit Marco Kurz passiert.
dpa Ex-Löwen-Trainer Rudi Bommer will am Montag mit Duisburg drei Punkte - egal, was dann mit Marco Kurz passiert.

Rudi Bommer, der Ex-Löwen-Coach, kommt am Montag mit dem MSV Duisburg in die Allianz Arena - und kann Schicksal für den Kollegen Marco Kurz spielen.

MÜNCHEN Es ist ein Spiel mit besonderer Brisanz. Nicht nur, dass es für den TSV 1860 am Montag um die ersten Zweitliga-Punkte dieser Saison geht und darum, die Horror-Serie endlich zu beenden. Der Zweitliga-Vergleich mit dem MSV Duisburg in der Allianz Arena (20.15 Uhr, DSF und Premiere live) wird auch zum großen Psycho-Spiel der Trainer: Gäste-Coach Rudi Bommer, der Ex-Trainer des TSV 1860, könnte den erfolglosen Marco Kurz (nur 1,2 Punkte pro Spiel) mit einem MSV-Sieg in Fröttmaning vielleicht sogar in die Arbeitslosigkeit schicken.

Und das bereits zum zweiten Mal. Als die Löwen im Mai 2004 aus der Bundesliga abstiegen, sortierte Bommer den im Verein sehr beliebten Ex-Kapitän aus. Damit war Kurz’ Profi-Karriere nach 300 Spielen in der Ersten Liga und dem Gewinn des Uefa-Cups 1997 mit Schalke 04 beendet. Dabei wäre der Verteidiger damals gerne bei den Löwen geblieben. Er wollte auf dem Platz mithelfen, wieder aufzusteigen. „34 Jahre war doch ein gutes Alter für ihn, um aufzuhören“, sagte Bommer nun der AZ. „Ich hatte mich damals mit meinem Co-Trainer Michael Dämgen eben so entschieden.“ Gegen Kurz. Bommer hat übrigens noch mit 39 Jahren für Eintracht Frankfurt in der Zweiten Liga gespielt.

Auch diesmal wird Bommer kein Mitleid mit Kurz haben, wenn’s darum geht, seinem Gegenüber eins auszuwischen. „Ich bin so ehrgeizig“, droht der Ex-Nationalspieler dem Zweitliga-Letzten, „dass ich auch bei 1860 die Punkte haben will. Ich will alle drei. Ob es dann Kurz letztlich trifft, kann ich nicht entscheiden – das macht sein Präsident.“

Mit einer Entlassung, so Bommer, müsse man bei 1860 eben immer rechnen. Auch ihn hatte es nach nur 15 Spielen und einem blamablen 1:5 bei Alemannia Aachen erwischt. „Als Trainer bei 1860 bist du immer der Depp“, sagte Bommer zur AZ, „erst wirst du in den Himmel gelobt, dann erschossen. Dabei stinkt der Fisch aber vom Kopf. Und bei 1860 ist es immer noch so, dass die Rentner sich in alles einmischen.“

Wie bitte? Die Kiebitze entscheiden über den Trainer? „Ja“, schimpft Bommer, „es sind immer noch die gleichen Leute wie früher auf dem Trainingsgelände. Wenn wir gewonnen haben, waren sie nie da, aber wehe, du hast verloren. Die Rentner haben ja viel Zeit. Eigentlich sollten sie ihre Rente schöner genießen, als nur rumzunörgeln an 1860.“ Und dann macht Bommer seinem Ex-Klub dennoch Mut: „Die Löwen werden nicht absteigen. Die Saison ist noch jung, da lässt sich vieles korrigieren.“

Ob diese Worte Kurz trösten? Jedenfalls hegt er keine Ressentiments. Er will mit seinem früheren Widersacher, der ihn einst absägte, am Montag endgültig Frieden schließen. „Ich werde Bommer die Hand reichen“, sagte Kurz, „ich habe keinen Groll gegen ihn, aber auch keine tiefe Freundschaft mit ihm.“ Ob Kurz nach dem Abpfiff am Montag noch genauso denkt?

og./thk/rf

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