Blutvergiftung! Erneut große Sorge um Göktan

Vater Fahrettin spricht sogar von Lebensgefahr. Und der Bruder glaubt: Kein Comeback mehr in diesem Jahr beim TSV 1860.
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Dieser Fuß macht ihm immer noch Probleme: Berkant Göktan.
Griss Dieser Fuß macht ihm immer noch Probleme: Berkant Göktan.

Vater Fahrettin spricht sogar von Lebensgefahr. Und der Bruder glaubt: Kein Comeback mehr in diesem Jahr beim TSV 1860.

MÜNCHEN Die Christl, die Löwenstüberl-Wirtin, ist traurig: „Was ist nur mit unserem Berki los? Ich würde ihn so gern wieder sehen“, sagte die 64-jährige Estermann, „er war früher jeden Morgen bei mir im Stüberl und hat bei uns immer gute Stimmung verbreitet. Er ist so ein herzlicher Mensch.“

Doch Göktan, der Star-Stürmer des TSV 1860, ist wieder abgetaucht. Seit Tagen war er nicht mehr am Trainingsgelände, auch das 2:0 der Löwen gegen Duisburg in der Allianz Arena hat er verpasst. „Das würde ich nicht überbewerten“, beschwichtigt Marco Kurz. Der Trainer gibt sich im Fall Göktan sowieso wortkarg: „Er ist im Moment kein Thema.“ Den Kontakt zu seinen Mitspielern hat der 27-jährige Türke abgebrochen. „Ich kann ihn nicht mehr erreichen, er hat offenbar seine Handynummern gewechselt“, sagt Verteidiger Mate Ghvinianidze verwundert. „Mir ist nur mal ein schöner Gruß von ihm ausgerichtet worden.“ Der Georgier hatte zuletzt eine Fahrgemeinschaft mit Göktan zum Löwen-Training gebildet. Bis Göktan nicht mehr zu den Einheiten nach Giesing kam.

Rätsel um Göktan – wie krank ist er wirklich?

Erst schickte ihn der Verein wegen eines Müdigkeit- und Erschöpfungssyndroms für eine Woche ins Oberland nach Weilheim – ins Ganzheitliche Zentrum für Psychotherapie von 1860-Mentaltrainer Alfred Böswald. Danach kehrte der sichtlich angeschlagene Löwenprofi auf den Trainingsplatz zurück. Schon am nächsten Tag meldete ihn der Verein wieder krank ab. Wegen einer Infektion in der rechten Fußsohle – die Folge eines Tritts in eine Glasscherbe.

Wie schlimm es wirklich um die große Löwen-Hoffnung steht, gab der Verein allerdings nicht preis. „Mein Sohn war in Lebensgefahr“, behauptet jetzt Fahrettin Göktan gegenüber der AZ, „er hatte sich eine Blutvergiftung eingefangen. Die Wunde an der Fußsohle hatte sich wieder entzündet. Die Ärzte haben Berkants Fuß aufgeschnitten.“ Inzwischen soll der Torjäger (37 Zweitligaspiele/20 Tore) bereits dreimal operiert worden sein. Vater Göktan: „Erst am Freitag ist Berkant aus der Klinik entlassen worden, er kann sich nur auf Krücken fortbewegen, weil er die Wunde nicht belasten darf. Ich weiß ehrlich nicht, wann er wieder Fußball spielen kann. Berkant hat so viel Pech.“

Ein schnelles Göktan-Comeback rückt in weite Ferne, zumal Bruder Bülent Göktan nun der AZ verriet: „Wir hatten Angst, dass durch die Entzündung das Herz angegriffen wird. Uns sind dann die Bilder vom Kölner Ümit Özat ständig durch den Kopf gegangen. Berkants Fuß schaut schlimm aus, die ganze Fußsohle ist aufgeschnitten worden. Mir ist richtig schlecht geworden, als ich die Wunde gesehen habe. Warum der Verein so ein Geheimnis um meinen Bruder macht, verstehe ich nicht.“

Dass Göktan (Vertrag bis 2011) bald wieder auf den Fußballplatz zurückkehrt, glaubt Göktans Bruder Bülent nicht: „Berkant wird irgendwann wieder spielen – und dann durchstarten, aber ob es dieses Jahr noch klappt, das bezweifle ich stark.“

Die Fans müssen auf ihren Liebling also weiter warten. Wie lange will 1860 die Sitution noch verschleiern?

Oliver Griss, Reinhard Franke

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