"Bleiben wir ungeschlagen, sieht es ganz gut aus": Welches neue Ziel sich der TSV 1860 schon jetzt setzt

Mit dem Heimsieg gegen Halle sollte für den TSV 1860 der Klassenverbleib quasi fix sein. Nun heißt es für die Giannikis-Löwen, sich neue Ziele zu setzen – ein ziemlich lukratives ist nur sieben Punkte entfernt.
von  Matthias Eicher
Wenn die Löwen in der Westkurve feiern: die TSV-1860-Profis um Matchwinner Julian Guttau nach dem Sieg gegen Halle.
Wenn die Löwen in der Westkurve feiern: die TSV-1860-Profis um Matchwinner Julian Guttau nach dem Sieg gegen Halle. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Liebe Löwenfans, wie schaut's aus – hat schon jemand auf die Tabelle geschaut und mit dem Rechnen angefangen?

In den ersten sieben Drittliga-Spielen des Jahres 2024 haben es Neu-Trainer Argirios Giannikis und seine Mannschaft geschafft, den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz von anfangs zwei Punkten auf satte elf Zähler auszubauen. Aus 22 mach' 35 auf der Haben-Seite, inzwischen schlägt sich dies nach dem etwas holprigen, aber verdienten 1:0-Heimsieg gegen Halle am Sonntagabend in Tabellenplatz 13 nieder. 2024 – läuft bei den Löwen.

TSV 1860: Abstand auf Rang vier beträgt nur noch sieben Zähler

Ob es nun an der Zeit ist, den Abstiegskampf schon für beendet zu erklären und den Blick auf höhere Ambitionen zu richten? "Das war ein Abstiegsduell und wir haben uns mit drei Punkten belohnt, ich würde es unter der Kategorie Arbeitssieg abstempeln", meinte Torhüter David Richter, der für den angeschlagenen Stammtorhüter Marco Hiller halten durfte.

Richter fügte aber hinzu, was wohl inzwischen für viele Löwen gilt: Nach dieser tollen Ungeschlagen-Serie müsste es schon mit dem Teufel zugehen, sollte 1860 nochmal ganz unten reinrutschen. "Wir sind froh, dass wir uns da unten rausgekämpft haben", meinte Richter. Auf AZ-Nachfrage sagte der Keeper über Sechzigs Serientäter schmunzelnd: "Am besten wir bleiben die restlichen Spiele auch noch alle ungeschlagen!"

Gelänge dem TSV tatsächlich, den aktuellen Punkteschnitt nur annähernd zu halten, müsste oder könnte man tatsächlich über andere Ziele sprechen: Der Abstand auf Rang vier, den aktuell Borussia Dortmund II belegt, beträgt nur noch sieben Zähler. Rang vier? Der wäre immerhin noch die letzte Chance nach Sechzigs blamablen Cup-Aus beim FC Pipinsried im Herbst (0:1), doch noch am DFB-Pokal der Spielzeit 2024/25 teilzunehmen. Richter dazu: "Also wenn wir ungeschlagen bleiben, sieht es ganz gut aus."

Max Reinthaler warnt vor Abstiegskampf: "Es ist noch nichts geschafft"

Eine solche Aufholjagd, sie wäre angesichts der ganzen Machtkämpfe Balsam für die Löwen-Seele und in wirtschaftlicher Hinsicht ein nicht mehr für möglich gehaltenes Plus im sechsstelligen Bereich, um den Kader für die Folge-Spielzeit (aktueller Etat: 4,5 Millionen) aufzumotzen.

Der einmal mehr stabile Neuzugang Max Reinthaler sprach dagegen warnende Worte aus: "Boah, ich weiß gar nicht, wie viele Punkte man in der Dritten Liga braucht für den Klassenerhalt." Elf Punkte Vorsprung seien "gut", aber: "Es ist noch nichts geschafft." Von daher dürfe man "nicht den Fehler machen und denken, dass es leicht weitergeht."

Fans feiern die sportliche Erfolgswelle des TSV 1860

Die Gefahr, dass die Blauen abheben und leichtsinnig durch ihr Drittliga-Gefilde schweben, dürfte schon die Sportliche Leitung durch ihre Ansprache verhindern: "Wir sind natürlich zufrieden damit, dass wir die Punkte geholt haben, dass wir weiter ungeschlagen sind, das hat sich die Mannschaft erarbeitet und verdient." Und weiter, so Giannikis: "Das macht Mut und Hoffnung für mehr, aber im Moment ist es so, dass 35 Punkte nicht ausreichen werden, um die Klasse zu halten." Insofern tue man "gut daran, dass wir jede Aufgabe separat angehen" und "fokussiert weiterarbeiten."

Die nächste Möglichkeit, um ein, zwei Tabellenränge weiter nach oben zu klettern, bietet sich am kommenden Samstag beim SC Verl (16.30 Uhr). Siegt Sechzig auch dort im Nachbarschaftsduell der Tabelle, könnte 1860 auf der derzeitigen Überholspur auch den Elften SCV (36 Punkte) hinter sich lassen. Die Fans wissen die sportliche Erfolgswelle schon jetzt zu schätzen: Nach dem Dreier gegen Halle feierte das Team minutenlang vor der Westkurve – auch ohne Chance auf Relegationsplatz drei (zwölf Punkte Rückstand). Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen.

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