Blaue Party nach Heimstetten-Sieg: Zum Niederknien!

München - Diesen Fangesang kennt hierzulande jeder Fußballer. "Auf die Knie! Auf die Knie!", geht es zu Beginn jenes Songs, dem das Karnevalslied "Humba Täterä" zugrunde liegt. Die Spieler, wie auch beim TSV 1860 öfter praktiziert, gehen vor den Fans auf die Knie, um sich danach zu erheben und den Sieg zu feiern.
Beim Auswärtsspiel der Löwen gegen den FC Unterföhring wurde der Spieß umgedreht. Trainer Daniel Bierofka und seine Jungs führte der Weg, den viele Fans per S-Bahn aufs Land zurücklegen konnten, in den Sportpark Heimstetten. Nachdem die Sechzger auf dem Spielfeld den Grundstein zu einer Siegesfeier gelegt hatten, rannten einige weiß-blau gekleidete Fans auf den Rasen. Vor allem einer war es, der den Sieg leidenschaftlich zelebrierte: oberkörperfrei, mit Fan-Schal - und vor den Spielern auf den Knien.
"Das habe ich auch noch nie erlebt", erklärte Eric Weeger lachend, "dass mal einer vor uns auf die Knie geht. Unsere Fans sind der Wahnsinn." Grölende Löwen auch hinterher im Presseraum - das nötigte selbst Bierofka ein Schmunzeln ab.
Der Giesinger Wahnsinn hatte aber vor Spielbeginn dazu geführt, dass die Partie 15 Minuten später begonnen hatte: Nicht alle Löwen-Fans waren rechtzeitig in den mit 2800 Zuschauern ausverkauften Sportpark gelangt und Unterföhrings Vorstand hatte Bedenken, dass sich Hektik ausbreiten könnte. Nachdem die weiß-blaue Party aber friedlich abgelaufen war, verneigte sich der Gegner: "Der Hammer, was die hier veranstalten", sagte Martin Büchel, Liechtensteins Nationalspieler in den Reihen der Unterföhringer: "Das ist ein richtig geiler Verein, das muss ich ihnen schon zugestehen, obwohl ich ein Roter bin."