Blau statt grau: Der Löwen-Plan für die Arena
1860 deckt in der Arena den Oberrang ab – dadurch soll das Stadion voller wirken. Schäfer: „Das ist authentisch, kein Firlefanz“
München - Als die Löwen im vergangenen Herbst den FSV Frankfurt zu Gast hatten, war die Laune nach Abpfiff in der Arena ziemlich mies. Trotz eines Vorsprungs von zwei Toren reichte es am Ende für den TSV 1860 nicht zum Sieg. Am Sonntag sind die Hessen, die bekanntlich so gut wie keine Auswärtsfans mitbringen, wieder zu Gast bei den Löwen. Weil die Sechzger aber zum Wiesn-Start ein gut gefülltes Stadion präsentieren wollen, verdecken sie erstmals den Oberrang mit blauen Plakaten und verringern dadurch die Arena-Kapazität.
„Wir haben dann unser eigenes 40 000-Mann-Stadion", schwärmt Geschäftsführer Robert Schäfer. „Die riesige Abdeckung ist beeindruckend. Das ist authentisch, kein Firlefanz. Jetzt hoffen wir, dass unsere Fans ein besseres Gefühl in der Arena bekommen.“
Rein sportlich haben die Sechzger daheim freilich keine zusätzliche Motivation vonnöten, seit Mitte Februar sind sie in der Fröttmaninger Arena unbesiegt - aus den letzten acht Spielen gab es sechs Siege und zwei Unentschieden. Doch die Löwen wollen mit der Abdeckung, die sie unter dem Motto „blau statt grau“ anbringen, nicht nur ihren Profis ein neues Heimatgefühl bescheren, sondern auch den Fans die Idee vermitteln, „dass wir doch so was wie ein Zuhause haben können. Natürlich schafft man durch Plakate nicht so schnell eine Heimat“, sagt Schäfer, „ aber das ist ein richtiger Schritt und einer, den wir eigentlich schon längst hätten machen sollen.“
9000 Quadratmeter Stoff wurden verarbeitet, die Fahnen bestehen aus Polyseide und sind 1300 Kilo schwer. Die Kosten für das Projekt - etwa 150.000 Euro für die Anfertigung und knapp 100.000 Euro pro Saison für Anbringung, Abtransport und Lagerung - übernimmt der neue Löwen-Vermarkter H.I. Squared International. „Das ist ein tolles Geschenk zum Einstand“, sagt Schäfer, „man hilft uns, dass wir 1860 ins Stadion bringen. Vorher hat man nur außen gesehen, dass die Löwen spielen. Jetzt finden wir innen statt.“ Für Hamada Iraki, Geschäftsführer des Vermarkters und KgAA-Aufsichtsratsmitglied, steht fest: „1860 bekommt mehr Wärme und mehr Farbe in der Arena. Jeder wird sich da wohler fühlen. Die Stimmung ist sowieso schon gut bei den Heimspielen. Durch die Abdeckung wird sie noch besser.“
Die Löwen haben pro Oberrangblock einen Banner erstellen lassen, sodass im Falle einer größeren Ticketnachfrage - was schon beim zweiten Wiesn-Spiel gegen Dresden der Fall sein könnte - auch oben Platz für Fans geschaffen werden kann.
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