Bisse machen Aygün stark

Lange verletzt, wird der Abwehrspieler nun plötzlich zum Hoffnungsträger der Löwen. Maurer lobt ihn – und der Verteidiger bedankt sich bei seinem kleinen Sohn.
Marco Plein |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Löwen-Verteidiger Necat Aygün.
sampics Löwen-Verteidiger Necat Aygün.

München - Necat Aygün hatte in den letzten Wochen ein ziemlich gutes Mittel gegen schlechte Laune parat. Denn immer dann, wenn ihn der Frust über seine Verletzungen einzuholen schien, ließ sich der Verteidiger des TSV 1860 einfach mal in den Arm beißen. Zwar kennt sich Aygün mit Schmerzen mittlerweile reichlich gut aus, die Geschichte mit den Bissen diente trotzdem eher der Ablenkung. „Mein Sohn ist ja jetzt erst ein Jahr alt geworden, da hat er noch nicht so kräftige Zähne. Ich bin dem Kleinen echt dankbar, der krabbelt an einem rum, beißt überall hin, mein Sohn hat mir in den letzten Wochen echt geholfen. Und wenn er mich dabei auch noch angegrinst hat, ging es mir gleich wieder gut.”

Aygün sagt all das aus gutem Grund, denn keinen anderen Spieler hat es in dieser Saison bei den Löwen so übel erwischt wie ihn. Der große Pechvogel der Sechzger erlitt im Sommer in einem Testspiel mehrere schwere Knochenbrüche im Gesicht und riss sich dabei das Innenband im linken Knie. Und gerade als der Abwehrspieler Mitte September seine Rückkehr feierte, war nach einer Stunde schon wieder alles vorbei – erneut verletzte er sich schwer am Knie. Doch jetzt steht sein zweites Comeback der Saison an. „Necat steht wieder zur Verfügung”, sagt Trainer Reiner Maurer nicht nur, sondern stellt auch klar: „Er kann auch von Anfang an auf dem Platz stehen. Einer wie er kann einer Verteidigung nur gut tun. Mit seiner Erfahrung, seiner Kommunikation auf dem Platz, seinem Kopfball und seiner Ruhe hilft er uns sehr weiter.”

Kurz nach Aygüns zweiter Verletzung im September hatte Maurer zwar noch angedeutet, in der Hinrunde nicht mehr mit dem 31-Jährigen zu rechnen (was Aygün ganz und gar nicht gut gefiel), doch jetzt kann er den erfahrenen Stopper besser gebrauchen denn je zuvor. Zuletzt verloren die Löwen fünf Mal in sieben Spielen, kein Wunder also, dass Maurer vor der Partie am Freitagabend beim FC Ingolstadt, der nur zwei der bisher 14 Saisonspiele gewonnen hat und damit Tabellenletzter ist, sagt: „Der Drang, nach den letzten Spielen etwas zu ändern, ist natürlich groß.”

Aygün, der erst vier Mal mit der Mannschaft trainiert hat, kommt also genau zum richtigen Zeitpunkt zurück. Der 31-Jährige, der selbst vor drei Jahren mit Ingolstadt in die Zweite Liga aufstieg, gibt sich aber noch zurückhaltend: „Nach den wenigen Trainingseinheiten bin ich noch nicht komplett fit. Aber ich habe in der Reha hart gearbeitet und stelle mich gerne in den Dienst der Mannschaft.” Trotzdem weiß er: „Ich freue mich, dass meine Rückkehr so positiv bewertet wird, aber ich kenne ich kenne auch die andere Seite. Ich weiß, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann. Also wäre ich schön blöd, wenn ich jetzt zu euphorisch werden würde.”

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.