Bis 2029 die Nummer zwei in Bayern: So will Mueller den Langzeitplan für den TSV 1860 umsetzen

München – Nach dem 1:2 gegen Borussia Dortmund II herrscht bei den Löwen wieder die blanke Abstiegsangst. Zwei Spiele noch, gegen Aufstiegskandidat Essen und am 38. Spieltag daheim gegen Konkurrent Arminia Bielefeld. Sollten am Sonntag Mannheim in Ingolstadt sowie Halle gegen Unterhaching gewinnen, lägen nur noch ein, respektive zwei Punkte zwischen Sechzig und den Abstiegsrängen.
Dabei hatte der Samstagnachmittag durchaus vielversprechend begonnen. Das Grünwalder Stadion empfing die Mannschaft mit einer großen Choreo anlässlich des 125. Geburtstags der Fußballabteilung. Trotz des frühen Gegentreffers durch Ole Pohlmann (4.) kämpfte sich die Mannschaft zurück. Mansour Ouro-Tagba (28.) sorgte für den Ausgleich. BVB-Keeper Marcel Lotka verhinderte herausragend gegen Morris Schröter den Doppelschlag (31.).
Sechzig für Mueller fanbasistechnisch bereits weit vorne
Zur Pause sah die Löwen-Welt noch rosiger aus als nach 90 Minuten. "Da hatte ich eine Gänsehaut, weil wirklich das ganze Stadion mitgemacht und die Fahnen geweht hat. Dass die Choreografie über zwei Tribünen entlang gezeigt hat, wer wir sind, was unsere Heritage ist", verriet Oliver Mueller im Halbzeitinterview bei "MagentaSport".

Trotz der prekären sportlichen Lage mit dem (wieder) drohenden Abstieg in die Regionalliga, hält der 45-Jährige am Langzeitprojekt fest, bis 2029 die zweite Fußball-Kraft in Bayern werden zu wollen. Die Anhängerschaft würden dabei eine wichtige Rolle spielen: "Fanbasistechnisch sind wir ziemlich weit vorne im Freistaat. Hinter wem wir sind oder wer vor uns sein wird, haben wir offen gelassen."
Verkleinertes Budget? Mueller hält sich bedeckt
Für das Unterfangen mit dem Namen "Der neue Biss des Löwen" gäbe es mehrere Teilschritte. "Die Teilschritte sind, den Kader nächstes Jahr so zusammenzustellen, dass das stabil ist, dass die Manko-Dinge, die wir ausgemacht haben, behoben werden."
Wie groß das Budget dafür ist (nach AZ-Infos bei 4,5 Millionen Euro), werde sich "am Ende des Tages zeigen. Wir haben eine Vorgabe und die Genehmigung aus dem Aufsichtsrat erhalten und damit arbeiten wir. Wir sind auf einem sehr guten Weg und werden auch da erst Verkündungen tätigen, wenn alles in trockenen Tüchern ist."
"Trägt die Wertewelt in sich": Mueller-Lob für Giannikis
Klar ist jedoch: Die lange Reise an Unterhaching, Ingolstadt, Regensburg, dem 1. FC Nürnberg, Greuther Fürth und dem FC Augsburg vorbei will Mueller mit Argirios Giannikis an der Seitenlinie beginnen: "Er trägt auch die Wertewelt in sich, so wie wir als Löwen auftreten wollen. Mit Bescheidenheit, mit Füreinander, mit dem Arbeiten auf dem Platz und mit dem vollen Siegeswillen", lobte der Geschäftsführer. "Er hat eine wahnsinnig gute Schule hinter sich. Ich kenne ihn noch aus Zeiten des KSC sehr gut. Deshalb bin ich total überzeugt, dass er das schaffen kann, was wir uns von ihm vorstellen."
Langfristig soll es dabei wieder an die Spitze in Bayern gehen. Viel wichtiger ist aber zunächst der Klassenerhalt in der 3. Liga, sonst rückt das mutig und forsch formulierte Ziel in noch weitere Ferne.