Bierofkas emotionaler Appell: Unterstützt uns!
München - Seit Jahren ist es ein ungeschriebenes Gesetz in Giesing: Wenn andere die Löwen nicht schlagen, tun sie es notfalls selbst. Jetzt, da die Relegation greifbar ist, soll das unbedingt vermieden werden. Vor der möglicherweise frühzeitigen Meisterschaft in der Regionalliga Bayern richtete sich Sechzig-Coach Daniel Bierofka mit einem emotionalen und eindringlichen Appell an die zerstrittenen Fanlager und an das Vereinsumfeld.
"Gerade jetzt, in dieser Phase, sollten unsere Zuschauer schauen, dass sie unsere Mannschaft unterstützen und keine anderen Themen in den Vordergrund rücken. Jetzt braucht die Mannschaft die maximale Unterstützung, vor allem in den Relegationsspielen. Dass die Fans im Stadion weniger wert auf das legen, was drumherum passiert, sondern auf das, was auf dem Platz passiert", sagte der 39-Jährige auf AZ-Nachfrage.
Bierofka fordert: Keine Schmählieder gegen Hasan Ismaik
Erst jüngst hatte sich das Team Profifußball – gemeinsam für Sechzig vorgestellt, das bei der Verwaltungsratswahl antreten will – und für eine Annäherung an Investor Hasan Ismaik wirbt. Zwar erklärte einer der Initiatoren, Rechtsanwalt Jesko Trahms: "Wir werden keinen Wahlkampf machen, bis die Relegation gespielt ist." Dennoch zog der Zeitpunkt des Vorstoßes Unverständnis nach sich.
Gleichzeitig wirkt der Fanklub-Dachverband ARGE tief zerstritten. Kürzlich war der Fanklub "Hohenschwangauer Hof" ausgetreten – und kritisierte die ARGE wegen angeblicher vereinspolitischer Einmischung. Bierofka forderte nun auch, Schmählieder gegen Investor Hasan Ismaik sein zu lassen. "Das hat unter den 90 Minuten nichts verloren. Da geht es nicht um den Scheich, nicht um den e.V.", meinte der Trainer. "Ich will, dass die Mannschaft unterstützt wird."
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