Bierofka warnt: "Zu viel Theater um die Wiesn"
Vor dem Heimspiel der Löwen gegen Eintracht Braunschweig warnt Daniel Bierofka vor mangelnder Konzentration - "die Wiesn interessiert mich nullkommanull"
München - Eigentlich hätte Daniel Bierofka ja bester Laune vom Trainingsplatz kommen können. Vor dem Wiesn-Hit seiner Löwen war er am Freitag auf einer neuen, offensiven Mittelfeld-Position im Trainingsspiel aufgestellt worden – und darüber sagte er: „Ich habe in der Jugend lange auf der Zehn gespielt, ich habe das drauf.“
Was den 33-Jährigen dennoch mächtig auf die Nerven ging: „Hier geht’s auf einmal nur noch um die Wiesn, dieses Trikot und Gaudi. Das darf ja wohl mal nicht war sein.“ Am Sonntag erwarten die Sechzger den perfekt gestarteten Tabellenführer Eintracht Braunschweig. Die Löwen treten dann im speziellen Wiesn-Look an, das Trikot sieht aus wie ein Trachtenhemd, die Hose wie eine Krachlederne, die Stutzen wie traditionelle Kniestrümpfe.
Bierofka kann mit all dem nichts anfangen: „Zu dem Trikot sage ich nichts. Mir ist das hier zu viel Theater um Themen, die nicht wichtig sind. Die Wiesn interessiert mich auch nullkommanull.“ Bierofka befürchtet offenbar, dass man dem ohnehin schon schwer zu schlagenden Spitzenreiter durch das Gaudi-Trikot einen weiteren Anreiz geben könnte, besonders motiviert in der Arena anzutreten. Und der Mittelfeldantreiber sieht die eigene Konzentration gefährdet, da es in der Vor-Wiesn-Woche diverse Marketingtermine der Sechzger gab.
Kein Wunder also, dass auch Trainer Reiner Maurer am Freitag sagte: „Hier ist halt immer ein bisschen mehr los als woanders, dafür ist 1860 bekannt. Aber jetzt sollten wir die letzten Tage noch zur Ruhe vor dem erhofften Sturm nutzen.“ Keine schlechte Idee, schließlich könnte Sechzig mit einem Sieg vor dem Derby in Ingolstadt auf die Aufstiegsplätze klettern. Maurer: „Wir wollen uns wieder auf die Spitzenplätze schieben. Für uns zählt nur ein Sieg.“